Kölner Schule zieht in ParkNotlösung auf der grünen Wiese soll Ende 2020 stehen

Lesezeit 3 Minuten
Auf der grünen Wiese liegt die Hoffnung fürs DKG: Wenn die Container fürs Ausweichquartier stehen, könnte nach jahrelangen Verzögerungen die Sanierung beginnen.

Auf der grünen Wiese liegt die Hoffnung fürs DKG: Wenn die Container fürs Ausweichquartier stehen, könnte nach jahrelangen Verzögerungen die Sanierung beginnen.

Köln – Der Schul(bau)notstand ist groß und auch das Problem, überhaupt Flächen zu finden. Da wurden neue Schulen schon mal im abgelegenen Gewerbegebiet gebaut. Und als Ausweichquartier ist die Grüne Wiese kein Tabu mehr. „Wir sind sehr froh, dass der Landschaftsbeirat unseren Vorschlag mitgetragen hat“, sagte gestern Baudezernent und kommissarischer Schuldezernent Markus Greitemann mit Blick darauf, dass der Beirat Grünes Licht für den Interimsstandort des dringend sanierungsbedürftigen DKG in einem Teil des Bürgerparks gab. Angesichts des Beschlusses am Ende der Debatte ist Schulleiterin Barbara Wachten „ein großer Stein vom Herzen gefallen. Es war sehr aufregend und nicht klar, wie das Gremium entscheiden wird.“

Der Dezernent überzeugte mit seinen Argumenten, dass dringend für das DKG ein Ausweichquartier gefunden werden muss, damit die Generalsanierung für das Gymnasium mit seinen rund 700 Schülerinnen und Schüler stattfinden kann. Über die positive Entscheidung des Beirats, der dennoch mit Kritik nicht sparte, wurde gestern die gesamte Schulgemeinde informiert. Das Vergabeverfahren werde nun angestoßen, Ziel sei es, bis Ende 2020 mit dem Interim im Park fertig zu werden, sagte der Dezernent gegenüber der Rundschau. „Wir werden den Park nach der Interimszeit verbessert zurückgeben.“ An Freiräume wie die Grünfläche als mögliche Bau-Standorte „gehen wir sehr sensibel heran. Wenn wir eine andere Chance haben, werden wir eine andere Chance nutzen“.

Wunschstandort der Schule

Die Entscheidung für das Interims-Areal auf der nahen Grünfläche ist „der Wunschstandort“ der Schule, betont Schulleiterin Barbara Wachten. Das DKG soll während der Generalsanierung in Container auf dem Areal ziehen, das sei die schnellstmögliche Variante. Die Zeit drängt für das Gymnasium neben dem Park, bei dem es sich eigentlich um ein altes Deponiegelände handelt. „Auch unsere Schule steht darauf.“

Kritiker beklagen allerdings, dass das Grün als Ersatzfläche herhalten müsse. Die Schulleiterin fragt dagegen: „Wo in Köln sollen denn Schulen gebaut werden? Es müssen 45 neue Schulen errichtet werden, das ist eine Pflichtaufgabe. Ich bin für Umweltschutz und unsere Schule ist der Nachhaltigkeit verpflichtet. Aber wir brauchen den Platz. Warum jetzt Naherholung gegen Schule ausspielen?!“ Man nehme nicht den Bürgern auf Dauer die Fläche weg“, sondern biete eine Zukunft für die Kinder.

Das könnte Sie auch interessieren:

DKG-Schülersprecher Kaan Hira (18) ist erleichtert, dass „endlich das Gebäude saniert werden kann“ und hofft darauf, dass Versprechungen eingehalten werden. Er glaube jedoch erst daran, „wenn ich die Container auf der Wiese sehe“, so Kaaan Hira mit Blick auf jahrelange Verzögerungen. Einen Konflikt mit dem Naturschutz sieht der 18-Jährige durch die Entscheidung nicht. Es solle lediglich „ein Bruchteil des großen Parks“ vorübergehend genutzt werden. „Es gibt dort auch keine gefährdeten Arten.“

Rundschau abonnieren