Kölner TanzbrunnenAmphi Festival zog 12.000 Anhänger der Gothic Szene an

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Alle aus der Familie sind dabei, auch die noch junge Tochter.

Alle aus der Familie sind dabei, auch die noch junge Tochter.

Köln – In Latexmasken verhüllte Gesichter, Lackstiefel bis hoch zu den Knien, pechschwarze Kostüme, akzentuiert mit feiner Spitze und ab und an durchzogen von neonfarbenen Akzenten – wenn Menschen in solchen Kostümen in Deutz auf die Straße gehen, dann ist Amphi Festival angesagt.

Mehr als 12.000 Anhänger der schwarzen Szene kamen diesmal in den Tanzbrunnen, um dort Bands wie „Oomph!“, „Mono Inc.“, Joachim Witt oder ASP zu feiern und vor allem auch, um sich selbst in ihren meist handgefertigten, aufwendigen Kostümen den anderen Besuchern zu präsentieren.

„Wer schön sein will, muss leiden“ – der Spruch trifft beim Amphi Festival auf viele Besucher zu, zumal schwarze Farbe Hitze geradezu anzieht. Mit Daniel Lamsfuß wollten nicht viele tauschen. In schwerem Wikinger-Outfit aus Leder und viel Fell schritt er über das Gelände. Und trotz dicker Schweißperlen auf seiner Stirn war die Laune des 36-Jährigen aus Rösrath super.

Menschen aus allen Berufen

Das Kostüm benutzt er seit sechs Jahren für das Festival. Eigentlich hatte er es mal für Karneval angefertigt. Die Paarung aus familiärer Stimmung und guter Musik zieht ihn jedes Jahr nach Deutz – auch Dr. Horst Weintraut aus Wetzlar. Er kennt einige andere Gothic-Festivals, zieht Köln aber vor. Gegen Sonne und Regen schützen er und seine Freundin Kerstin Zylinder kleine Schirme. „Die freundlichsten, gewaltfreiesten und rücksichtsvollsten Menschen“, lobt Weintraut, treffe man hier.

„In meinem Beruf als Krankenschwester kann ich sowas natürlich nicht anziehen“, sagt Nadja Bednarek, die wie ihre ehemalige Arbeitskollegin Johanna Thielsch stundenlang gebraucht hat, um Kleid und Korsett anzulegen. Sophia (6) aus Gelsenkirchen war zum ersten Mal zu Besuch, und auch wenn sie noch etwas schüchtern bei Mama Sandra Anzalone steht, so steht sie mit ihrem Spitzen-Outfit den größeren Besuchern in nichts nach. Die Mama freut die Leidenschaft für die „Schwarze Szene“. „Wir müssen ja für Nachschub sorgen“, lacht sie.

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