Kölner WestenDie meisten Parkplätze an der P+R-Anlage in Weiden fallen weg

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Jeder Stellplatz besetzt in der P+R-Anlage in Weiden West. Wenn dort das Parkhaus gebaut wird, fallen die Stellplätze weg.

Jeder Stellplatz besetzt in der P+R-Anlage in Weiden West. Wenn dort das Parkhaus gebaut wird, fallen die Stellplätze weg.

  • Nach bisherigem Kenntnisstand werden die Kölner Verkehrs-Betriebe 2020 mit dem Bau eines Parkhauses auf dem jetzigen Parkplatz an der Haltestelle Weiden West beginnen.
  • Das heißt auch: Viele, viele Parkplätze fallen vorübergehend weg.
  • Dann wird an einer der wichtigsten Zufahrtstraßen für Pendler in Köln das Umsteigen auf die Stadtbahn kaum noch möglich sein.

Köln – Schon jetzt wird in den Morgenstunden um jeden Stellplatz gekämpft auf dem P+R-Parkplatz in Weiden. Wenn Mitte Dezember die so genannte „Pförtnerampel“ kommt, wenn dann also den Morgenstunden bis zu 500 Autos in der Stunde durch lange Rotphasen zurückgehalten werden, wird sich der Kampf um die Stellplätze noch weiter verschärfen.

Doch das alles dürfte harmlos sein gegen das, was sich wahrscheinlich schon im kommenden Jahr in Weiden West abspielen wird. Nach bisherigem Kenntnisstand werden die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) in 2020 mit dem Bau eines Parkhauses auf dem jetzigen Parkplatz beginnen. Dann wird an einer der wichtigsten Zufahrtstraßen für Pendler in Köln das Umsteigen auf die Stadtbahn kaum noch möglich sein. Denn: „Ein erheblicher Teil der Stellplätze fällt weg“, sagt KVB-Sprecher Stefan Anemüller.

KVB baut auch P+R-Parkplatz in Wahn aus

Noch liegen die Pläne nicht vor. Einzig das Ziel ist definiert. Zu den bisherigen rund 700 Parkplätzen sollen nochmals rund 600 dazukommen. Dass die Planung auf sich warten lässt, hat ganz wesentlich damit zu tun, dass die Verkehrsbetriebe erst einmal den P+R-Parkplatz in Wahn ausbaut. Auch dort werden dringend mehr Stellplätze benötigt. Allerdings werden in Wahn anders als in Weiden keine Express-Busse und auch keine Pförtnerampel eingeführt.

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Mögen die konkreten Pläne auch fehlen, dennoch sind die Folgen des Baus schon klar. „Alle Parkplätze werden wir in der Bauphase wohl nicht sperren müssen“, sagt Anemüller. Doch der überwiegende Teil werde mit großer Sicherheit wegfallen. Selbst wenn in Abschnitten gebaut wird, müssten noch Flächen für die Baustelleneinrichtung eingeplant werden.

Das alles wird auf der jetzigen Parkfläche stattfinden, denn darüber hinaus gibt es keinen verfügbaren Freiraum mehr. Anemüller geht davon aus, dass das stark verminderte Parkplatzangebot für mindestens ein Jahr bestehen wird. „Darum müssen wir auch in 2020 beginnen, um 2022 wie vorgesehen fertig werden zu können.“

Haus Vorst als Alternative für Pendler?

Doch wo sollen die Pendler hin, die auf die Bahn umsteigen möchten? „Für einen Teil der Pendler aus dem Westen könnte Haus Vorst mit der Anbindung an die Stadtbahnlinie 7 eine Alternative sein“, so Anemüller. Das Parkhaus in Marsdorf wird bisher wenig genutzt. Das oberste Parkdeck ist deshalb sogar gesperrt. Die Anlage wurde von der KVB vernachlässigt. Mangelhafte hygienische Bedingungen hielten zusätzlich Pendler ab. Nach der Berichterstattung der Rundschau über die Zustände hat die KVB nachgebessert. Immerhin gibt es an Haus Vorst rund rund 600 Stellplätze.

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Die CDU steht offiziell weiterhin zu der städtischen Planung für die Express-Busse, die sie zusammen mit den Grünen und der Ratsgruppe Gut in Auftrag gegeben hat. Aber hinter vorgehaltener Hand wird mit den Zähnen geknirscht, geht es um die Pförtnerampel. Das Zurückhalten von Autos sei für den Betrieb der Express-Busse nämlich nicht nötig, bekommen die doch eine eigene Spur auf der Aachener Straße.

Vielmehr habe der den Grünen nahestehende Umweltdezernent Harald Rau die Pförtnerampel in die Planung eingebracht, sie der Politik wie ein Kuckucksei ins Nest gelegt. Rau, unter anderem bekennender Anhänger einer City-Maut, wolle so Autos aus der Stadt raushalten. Indes steht die CDU bei ihrer eigenen Klientel in der Kritik wegen des repressive Vorgehens gegen Autofahrer. Unter den Kritikern ist auch die IG Braunsfeld. In einem Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker fordert sie nun auf, die Pläne dringend zu überdenken.

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