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Kommentar zum Kölner CSDNach Debatte Motto geändert – Wie wäre es mit Toleranz?

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CSD Köln

Regenbogenbunt ist die CSD-Parade in Köln.

  • Nach Kritik an „Einigkeit! Recht! Freiheit!“schwenken die Veranstalter auf den Slogan „Für Menschenrechte“ um.
  • Ist das eine richtige Entscheidung? Michael Fuchs kommentiert.

Die Christopher-Street-Day-Parade ist nicht bloß eine riesige Party, sie ist eine politische Demonstration. Insofern ist es nicht verkehrt, wenn ihr Motto eine politische Botschaft enthält.

Nach unverfänglichen Slogans wie „Coming out in deinem style“ (2018) war die Idee, zu 30 Jahren Deutsche Einheit ein abgewandeltes Zitat aus der Nationalhymne zu verwenden, eher gewagt. In der Community sorgte man sich: Sucht die Szene etwa den Schulterschluss mit dem deutschen Staat, dem sie ihre Rechte erst mühsam abtrotzen musste? Dass man „Einigkeit! Recht! Freiheit!“ durchaus auch als Synonym für das Erreichte und den fortdauernden Kampf für Toleranz gegenüber Minderheiten verstehen kann, stieß bei einem Teil der Community auf taube Ohren. Um das Motto zu stoppen, setzten einige sogar auf Bedrohungen und Gewalt statt Argumenten. Ein Armutszeugnis. Wer Offenheit und Toleranz einfordert, sollte sie selbst auch praktizieren.

koeln@kr-redaktion.de

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