Kommentar zur Corona-Lage in KölnEs geht jetzt um Wichtigeres, als Karneval zu feiern

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Symbolbild 

Köln – Köln wächst mal wieder über sich hinaus, in diesem Fall leider wenig rühmlich. In Riesenschritten ist die Zahl der Corona-Infektionen nach oben geschossen. Was die Inzidenz angeht, liegt die Stadt vor jeder anderen Kommune in Nordrhein-Westfalen. Auch unter den deutschen Millionenstädten nimmt Köln den Spitzenplatz ein.

Das Gesundheitsamt kommt mit der Nachverfolgung nicht mehr nach, die Labore haben Probleme, die Massen an Tests zu bewältigen. Das atmende System, das laut Verwaltung so gut an die Herausforderungen der Pandemie angepasst werden kann, es röchelt.

Sehr schnell hat die Stadt erklärt, der 11.11., die dichten Feiern auf der Straße, hätten nun gar nichts mit dieser Entwicklung zu tun. Fakt ist: Fast 600 Infektionen sind auf diesen Tag zurückzuführen, auch wenn sich die meisten Feiernden wohl in geschlossenen Räumen infiziert haben. In gut einem Monat ist die Prinzenproklamation im Festkalender notiert. Möglich wäre nach der neuen Schutzverordnung Schunkeln mit medizinischer Maske im halbvollen Gürzenich. Das alles scheint immer weniger vorstellbar. Die Stadtdirektorin hat nach der Beratung im Krisenstab deutliche Worte gefunden.

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So wichtig der Karneval für die rheinische Seele ist: Auch in diesem Jahr wird es um Wichtigeres gehen, den Gesundheitsschutz. Bis Weihnachten werden die Zahlen nicht entscheidend sinken. Bis dahin bleibt aber Zeit für eine mit der Düsseldorfer Staatskanzlei abgestimmte Regelung für den Karneval. Ein Verbot würde viele Vereine vor dem Ruin bewahren, sie würde auch Technikern und Saalbetreibern klare Verhältnisse bescheren. Je eher diese Klarheit da ist, umso besser.

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