Kommentar zur Kurden-Demo„Der Polizeipräsident hat viele Bürger in Sorge versetzt“

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Uwe Jacob

Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob vor dem Polizeipräsidium in Köln.

  • Im Vorfeld der Kurden-Demo in Köln hatte die Polizei mit vielen Gewalttätern gerechnet.
  • Insgesamt waren laut Stadt 10.000 Teilnehmer vor Ort. Die Polizei hatte mit doppelt so vielen Menschen gerechnet.
  • War die scharfe Rhetorik des Kölner Polizeipräsidenten Uwe Jacob im Vorfeld der Demo zu viel? Ein Kommentar.

Köln – Es ist ruhig geblieben am Samstag auf Kölns Straßen. Sehr ruhig sogar. Auch Polizeipräsident Uwe Jacob war verblüfft. Er hatte am Vortag angekündigt, man müsse mit tausenden Gewalttätern rechnen, die Polizei ließ kurzfristig sogar ein Verbot der Demonstration prüfen. „Wir haben mit dem Geschirr gerappelt“, sagt ein Polizeisprecher.

Niemand kann von außen beurteilen, welche Warnungen die Polizei von anderen Sicherheitsbehörden bekommen hat. Und natürlich steht die Sicherheit über allem. Es gibt aber eine andere Seite: Mit seiner scharfen Rhetorik hat der Polizeipräsident viele Bürger in Sorge versetzt. Händler hatten Angst um ihre Geschäfte, Bürger haben ihre Ausflugspläne der Sicherheitslage angepasst, und das hieß manchmal: ausfallen lassen.

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Noch einmal: Möglicherweise waren die Warnungen in dieser Schärfe begründet und haben ihren Zweck erfüllt. Sie dürften aber auch dazu geführt haben, dass Demonstranten aus Angst vor Gewalt nicht am Protestzug teilgenommen haben. Wenn es schlecht läuft, werden vergleichbare Warnungen beim nächsten Mal nicht ernst genommen. Insofern bewegt sich die Polizei auf einem schmalen Grat.

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koeln@kr-redaktion.de

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