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Konzert in der Lanxessarena9000 Fans bejubeln Roland Kaiser in Köln

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Roland Kaiser in Köln 

Köln – Der weiße Vorhang ist noch geschlossen in der Lanxessarena, nur der Schatten von Roland Kaiser ist erkennbar, als der Schlagerstar „Alles oder Dich“ singt. Die 9000 Fans stehen spontan auf, jubeln, tanzen am Platz und skandieren „Roland, Roland“. Kaiser legt „Dich zu lieben“, einen seiner größten Hits, nach, Handylichter werden geschwenkt. „Wir Künstler sind ja immer auf der Suche nach dem großen Hit, aber Ihr entscheidet“, sagt der Sänger, der seine Fans mit „liebe Freundinnen und Freunde“ anspricht. „Santa Maria“ war sein Durchbruch und begeistert noch immer.

Etwas Rock, etwas Jazz, aber wohldosiert

Auf seiner „Alles oder Dich“-Tour zum gleichnamigen Album präsentiert sich Roland Kaiser auch als Chanson-Interpret. Er setzt sich auf einen Hocker und singt in diesem Stil den Erfolgssong von 1982 „Manchmal möchte ich schon mit dir“. Streicherinnen umgeben ihn beim Chanson „Lebenslänglich du“ – ein schönes Bild. Immer wieder würdigt Kaiser seine wahrhaft fantastische Band, die oft Zwischenapplaus erhält, besonders Saxofonistin Tina Tandler für ihr Solo in „Was für ein Gefühl“.

Die Musik ist rockiger und jazziger geworden, allerdings zurückhaltend. „Es ist ein zeitgemäßer Sound, ohne das Publikum zu verprellen“, sagt der 69-jährige Berliner selbst. Tatsächlich klingen noch die vertrauten Schlagerrhythmen der 70er- und 80er-Jahre zum Mitklatschen durch. Oft erkennt sein treues Publikum die Melodien schon nach den ersten Tönen und singt den Refrain an. Unter seinem bürgerlichen Namen Ronald Kieler hat der Schlager-Kaiser an etlichen Texten mitgeschrieben. Die gehen oft über den üblichen gereimten Herzschmerz hinaus. „Kein Grund zu bleiben, ist der beste Grund zu gehen“, sind solche Lebensweisheiten eines vom gut aussehenden Schlagerboy Gereiften, der noch immer die Massen begeistert.

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In Köln macht er eine Pause, damit die Fans Gelegenheit haben, ihn mit ihren Handykameras abzulichten. Es sei ihm lieber, wenn er eigens dafür posiert, statt mit weit geöffnetem Mund und Doppelkinn im Bild festgehalten zu werden, erklärt er selbstironisch. Auch erwähnt er seine Lungentransplantation vor über zehn Jahren und dass die Branche seine Karriere für beendet hielt. „Aber ich wollte zurückkommen, für solche Abende wie heute mit euch“, sagt Roland Kaiser. Das kommt ehrlich und tief empfunden rüber – der Draht zum Publikum ist von der ersten Minute an da.

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