Lächeln, bitte„Supercandy“-Museum in Ehrenfeld dient als Kulisse für Selfies

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In Konfetti oder Bällen baden können die Besucher in Ehrenfeld. Natürlich nicht ohne dabei mindestens ein Foto zu machen.

In Konfetti oder Bällen baden können die Besucher in Ehrenfeld. Natürlich nicht ohne dabei mindestens ein Foto zu machen.

Köln – Nach Lakritz riechen die schwarzen Plastikkugeln nicht, auch wenn das kurz nach der Eröffnung von einigen behauptet wurde. 50.000 schwarze und 70.000 pinke Bälle hat Frank Karch für sein „Supercandy Museum“ angeschafft. Das Bad darin soll vor allem gut aussehen.

Denn sein „Museum“ ist für einen Zweck entstanden: als „Kulisse für schöne Fotos“, so der Hausherr. Die Idee hat er aus den USA mitgebracht, in Los Angeles und New York sind in den vergangenen zwei Jahren mehrere dieser „Selfie-Museen“ entstanden.

Alles für Instagram

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Geöffnet ist das Supercandy Museum am Melatengürtel 107/109 bis zum 27. Februar täglich außer dienstags von 10 bis 22 Uhr. Tickets können nur im Internet für eine festgelegte Einlasszeit gekauft werden.

Erwachsene zahlen 29 Euro, Kinder und Jugendliche (7 bis 14 Jahre) 21 Euro. Kinder bis sieben Jahre haben freien Eintritt.

www.supercandy.house

„Instagrammable“, also geeignet für die Internetplattform „Instagram“, ist das Wort der Stunde. Rosa Luftballons, pinkes Konfetti, Flamingos – 95 Prozent der Besucher, so der Gründer, sind weiblich. Zielgruppe seien jedoch erst mal alle. „Ich mag selber gerne rosa“, so der Kölner.

Im Eingangsbereich gibt es eine Schminkstation, Glitzer-Make-up liegt bereit, in mehreren Umkleidekabinen können Besucher in mitgebrachte Outfits schlüpfen. Bis zu zwei Stunden können sie sich auf den rund 1200 Quadratmetern der alten Fabrikhalle am Melatengürtel bewegen. Mehrere Hunderttausend Euro hat Karch investiert, geöffnet ist das Museum jedoch nur temporär (siehe Kasten).

Gerade wurde der Betrieb des eigentlich bis Ende Dezember geöffneten Museum bis Ende Februar verlängert.

Gerade wurde der Betrieb des eigentlich bis Ende Dezember geöffneten Museum bis Ende Februar verlängert.

Handykameras sind im Dauerbetrieb, andere haben einen professionellen Fotografen dabei, der sie in Szene setzt. Zur Auswahl als Fotokulisse gibt es neben den Bällebädern rosa Flugzeugreihen (die „Supercandyair“), einen von der Firma „Haribo“ dekorierten Bereich, einen Raum mit einer Konfettikanone oder eine Luftballonwand. Bei so vielen Besuchern nutzen sich die begehbaren Installationen schnell ab: Mitarbeiter füllen die Ballonwand jeden Abend wieder auf, lackieren die rosa Badewanne jede Woche neu.

Eine Besucherin im knallpinken Bällebad.

Eine Besucherin im knallpinken Bällebad.

Insgesamt 200 Kilogramm rosa Konfetti werden jeden Monat angeliefert. Mit dem Begriff „Museum“ wolle man natürlich provozieren, so der Gründer. „Wir leben in einer Selbstinszenierungskultur. Eigentlich können wir erst in zehn bis zwanzig Jahren sagen, ob hier Kunst entstanden ist“, sagt Karch.

Handykameras sind im Dauerbetrieb

Handykameras sind im Dauerbetrieb

Gerade wurde der Betrieb des eigentlich bis Ende Dezember geöffneten Museum bis Ende Februar verlängert. Danach wird das auch von außen rosa leuchtende Gebäude abgerissen. Dort sollen in der Zukunft Apartments entstehen – wahrscheinlich weniger fotogen.

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