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Langzüge auf Linie 1KVB will Bahnsteige in Köln verlängern

Lesezeit 3 Minuten
Auch an der Haltestelle Kalker Friedhof muss der Bahnsteig für die Langzüge auf der Linie 1 verlängert werden.

Auch an der Haltestelle Kalker Friedhof muss der Bahnsteig für die Langzüge auf der Linie 1 verlängert werden.

Köln – Alles ist noch offen, wenn es um den U-Bahn-Tunnel auf der sogenannten Ost-West-Achse zwischen Heumarkt und Moltkestraße geht. An einer entsprechenden Vorlage für den Rat arbeitet die Verwaltung noch. Gespräche zwischen CDU, SPD, Grünen und FDP haben noch kein eindeutiges Ergebnis gebracht.

Doch ob er dereinst mal kommt oder auch nicht, eine Entscheidung steht grundlegend schon fest: Auf der Linie 1 der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) soll die Kapazität erweitert werden. Weil die Bahnen dort zu den Stoßzeiten überfüllt sind, will die KVB auf der Linie 1 sogenannte Langzüge einsetzen. Ein Projekt, für das neben dem Ausbau in der Innenstadt weitere 24 Haltestellen verlängert werden müssen.

Grünes Licht vom Rat

Der Rat der Stadt Köln hat schon grünes Licht gegeben: Die KVB kann 62 Stadtbahnen mit einer Länge von 60 Metern bestellen. Dazu kommen vorerst zwei Stadtbahnen mit 30 Meter Länge. Werden die beiden Bahnlängen gekoppelt, ergeben sie die sogenannten Langbahnen von 90 Metern Länge. „Die Menge dieser Stadtbahnen deckt den heutigen Bestand auf der Linie 1 ab“, sagt Gunther Höhn, Leiter des KVB-Verkehrsmanagements. Die zwei 30er-Bahnen seien erst einmal zum „Erproben des Zugverbandes“. Da werden noch einige nachkommen. Bis 2040 will die KVB nahezu ihren gesamten Fuhrpark von rund 400 Stadtbahnen austauschen.

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Mit dem Beschluss, dass die KVB die ersten 64 neuen Bahnen bestellen darf, ist der erste Schritt in Richtung Langbahnen getan. Höhn erwartet die ersten Lieferungen für 2023. „Mitte der 2020er Jahre sollten so viele da sein, dass wir auf die Linie damit gehen können.“ Noch in diesem Jahr soll es den Beschluss für den Ausbau der Bahnsteige geben. Er ist weitgehend politisch unstrittig.

Die KVB braucht diesen Beschluss zügig, sollen die Bahnsteige rechtzeitig für den Langzug vorbereitet sein. „Eine reine Bauzeit von fünf Jahren für die Haltestellen außerhalb der Innenstadt ist zu schaffen“, sagt der KVB-Verkehrsmanager. Parallel müssten in der Innenstadt Provisorien gebaut werden. Doch vor den Bau hat die Bürokratie die Genehmigungen gesetzt. Das geht nicht im Handumdrehen. Immerhin handelt es sich um zwei Dutzend Haltestellen, an die Stadt Köln und KVB ran müssen.

„Alter Militärring” muss umziehen

„Bei den allermeisten Haltestellen reicht es aus, wenn wir die bestehenden Bahnsteige verlängern. Nur bei maximal fünf Haltestellen müssen wir den Bahnsteig verlegen“, so Höhn. Eine dieser Fälle ist der Halt „Alter Militärring“. Der muss auf die Seite östlich der Einmündung des Alten Militärings versetzt werden, weil in seiner jetzigen Position nicht genug Platz ist“, erklärt Höhn.

Es gibt aber auch Bahnsteige, die nicht verlängert werden müssen. Das sind zum Beispiel die fünf U-Bahn-Haltestellen im Bereich Deutz und Kalk sowie die U-Bahn-Haltestelle in Bensberg. „Die sind bereits lang genug für die Langzüge. Da wird auch keine Fahrerkabine überstehen“, sagt Höhn. Allerdings muss der Brandschutz an die neuen Fahrgastkapazitäten angepasst werden. Die sechs unterirdischen Haltestellen bekommen voraussichtlich Brandschürzen. Sie senken sich im Ernstfall zwischen Bahn und Bahnsteig.

Auch oberirdisch gibt es schon Bahnsteige, die den Anforderungen der Langzüge genügen: Höhenberg Frankfurter Straße und Deutzer Freiheit. Unklar ist hingegen noch, was mit den Haltestellen Heumarkt bis Moltkestraße geschieht. Soe könnten in den Tunnel gelegt werden. In der Politik gibt es Überlegungen, sie erst einmal provisorisch auszubauen. „Das geht grundsätzlich“, sagt der KVB-Verkehrsmanager.

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