Laternen bundesweit verbotenGroßbrand in Krefelder Zoo durch Himmeslaterne ausgelöst

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Krefeld_Brand_Orang-Utan

Das Affenhaus brannte bei dem Feuer komplett aus. Über 30 Tiere starben, darunter auch Orang-Utan «Lea» mit «Suria».

Köln – Der Großbrand im Krefelder Zoo, bei dem mindestens 30 Tiere starben, ist laut Polizei durch eine sogenannte Himmelslaterne ausgelöst worden. Eine 60-Jährige und ihre beiden Töchter hatten insgesamt fünf Himmelslaternen steigen lassen, die sie übers Internet gekauft hatten.

Himmelslaternen sind deutschlandweit verboten

Auf verschiedenen Online-Webseiten sind die Laternen, die häufig zum Beispiel bei Hochzeiten genutzt werden, käuflich. Dabei sind die Laternen deutschlandweit aus Brandschutzgründen verboten. Nicht alle Anbieter weisen jedoch online auf das Verbot hin. Auch die Familie, die für den Brand in Krefeld verantwortlich sein soll, gab an, im Internet keinen Hinweis auf das Verbot gesehen zu haben.

Krefeld_Brand_Himmelslaterne

Das Foto der Polizei Krefeld zeigt eine sichergestellte Himmelslaterne. 

2009 war in Siegen ein zehnjähriger Junge gestorben, weil eine Himmelslaterne einen Hausbrand verursacht hatte. Der 23-jährige Nachbar des Opfers hatte diese steigen lassen. Nach diesem Vorfall entschieden sich die Länder dazu, die Laternen zu verbieten. In NRW ist die Nutzung seit 2009 verboten. Im Gerichtsverfahren gegen den 23-Jährigen sagte ein Brandsachverständiger damals, mit einer Himmelslaterne schicke man unkontrollierbar offenes Feuer in die Luft. Die Papierhüllen könnten jederzeit in Brand geraten: „Dann stürzen sie brennend als Fackeln nach unten. Das ist ein wirkliches Höllenfeuer“, sagte der Experte.

Feuerwehrverband spricht von „unkontrollierbaren Leuchtmitteln“

Die Laternen bestehen in der Regel aus dünnem Papier und einer Kerze oder einem Behälter mit Brennpaste in der Mitte. Durch das Feuer steigt der Ballon ähnlich wie bei einem Heißluftballon bis zu mehrere Hundert Meter hoch in die Luft. Ihren Ursprung haben die Leuchtmittel in Asien.

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Die Kölner Polizei berichtete auf Anfrage, dass in Köln und Leverkusen in den vergangenen Jahren kein Brand bekannt wurde, der durch eine solche Laterne ausgelöst wurde. Auch im Rhein-Sieg-Kreis sind nach Angaben der Verwaltung keine Fälle bekannt. Dies bestätigte auch der Deutsche Feuerwehrverband, der sich ausdrücklich für das Verbot der „unkontrollierbaren Leuchtmittel“ ausspricht.

Die Warenhauskette Real kündigte nach dem Brand in Krefeld an, Himmelslaternen aus dem Online-Sortiment zu nehmen, die dort bislang über Drittanbieter käuflich waren. Der Pressesprecher des Unternehmens, Markus Jablonski, erklärte, es gebe in Deutschland einen Unterschied zwischen dem, was man gesetzlich verkaufen dürfe und dem, wie die Verkäufer das Erworbene nach Vorschrift nutzen dürften.

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