„Feria espectáculo“ in MüngersdorfSpanisches Lebensgefühl auf dem Reitplatz

Lesezeit 3 Minuten
Viele Besucher waren interessiert an der Show und dem Zusammenspiel der Reiter und ihrer Pferde.

Viele Besucher waren interessiert an der Show und dem Zusammenspiel der Reiter und ihrer Pferde.

Müngersdorf – Südländische Musik, wehende Fahnen und glänzende Pferde waren einen ganzen Tag lang auf dem Gelände des Kölner Reit- und Fahrvereins zu bewundern. Es galt, die „feria espectáculo“ zu genießen und zu erleben. Die Veranstaltung erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, denn hier gibt es spektakuläre Auftritte zu bewundern. „Das ist schon die kleine Schwester der Appassionata, die wir hier anbieten“, schmunzelte dann auch Organisatorin und Initiatorin Andrea Ahlbach-Nolden, sichtbar zufrieden mit dem hochkarätigen Programm.

Morgens um acht Uhr begannen die Wettbewerbe. Hier zeigten die Turnierreiter von der Klasse A* bis hin zu M* ihr Talent. Nicola Heynen belegte mit Virtuoso im letztgenannten Dressurwettbewerb den ersten Platz mit einer Wertnote von 6,8. Nach einer kleinen Umbaupause ging es weiter mit dem Showprogramm, welches diesmal zwar etwas kürzer, aber dennoch mit 20 Programmpunkten anspruchsvoll ausgefallen war. „Wir mussten ein wenig die Zeit im Auge behalten, da wir diesmal den Sonntag als Veranstaltungstag nehmen mussten“, bedauerte Ahlbach-Nolden.

Grund hierfür war ein Konzert im Stadion. Dadurch wurden die Parkplätze rund um das Rheinenergie-Stadion in Beschlag genommen, „und ohne diese Parkplätze kommen wir nicht aus, schließlich müssen Ross und Reiter Platz zum Ankommen und Aussteigen haben“, berichteten die Organisatoren.

Alles zum Thema Rheinenergie

Freier Eintritt dank Ehrenamt

Das Team bestand wie in den Jahren zuvor neben der eigentlichen Ideengeberin aus ihrem Mann Lars Nolden sowie Bianca Salomon, Andreas Könen und Bea Schürholz. „Es steckt schon viel Arbeit, die wir alle ehrenamtlich leisten, hinter der Veranstaltung, die wir dank dieses Einsatzes und einiger Sponsoren bei freiem Eintritt auf die Beine stellen“, betonten sie.

Das Ergebnis war sehenswert. Aus Frankreich war Alicia Dosogne angereist, die für ihre sogenannte Freiheitsdressur viel Applaus bekam. Weitere Programmpunkte waren etwa die „Bailar con la Garrocha“ – hier wird mit einem langen Stock geritten und dabei gezeigt, wie man zumindest früher in Spanien mit den Pferden arbeitet. Bemerkenswert war hier unter anderem ein Sprung über eine brennende Stange. Da Pferde das Feuer von Natur aus scheuen, ist eine solche Leistung ein Beweis für die absolute Bereitschaft, mit dem Reiter zusammen zu arbeiten.

Dass auch die Kleinen Talent zur großen Show haben, bewies das Mini-Shetty-Showteam, welches für viele Lacher und ebenso viel Applaus sorgten – die „Miniatur“-Talente machten einfach Spaß. So reihte sich ein Programmpunkt an den nächsten und der Abend verging wie im Flug. Neben den üblichen kulinarischen Ständen gab es diesmal auch einen Stand des in Köln bekannten „Hodibe“ alias Horst Dieter Beyer, der in Riehl ein Pferdesportgeschäft betreibt. Dort wurden Lose verkauft, deren Erlös von Hodibe zugunsten des Obdachlosen Jean-Pierre gespendet wurde. Dieser wurde durch einen Überfall schwer verletzt und arbeitete früher auf der Rennbahn – dort wiederum ist Beyer „zu Hause“.

„Die ,Familie’ der Reiter kennt sich und hilft sich“, so Andrea Ahlbach-Nolden. Ein wenig familiäre Atmosphäre gab es auch am Rande des großen Turnier- und Showtages: Der 27. Geburtstag von Reiterin Alisa Mausbach wurde gefeiert, ein Pferd wurde aus dem Turniersport in die „Rente“ verabschiedet. „Ansonsten ist alles wie immer“, meinten die Beteiligten zufrieden.

Rundschau abonnieren