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CoronaLindenthaler Tierpark in Köln nur nach Buchung zugänglich

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Familien gehören zur Hauptbesuchergruppe im Lindenthaler Tierpark.

Lindenthal  – Mariechen, Lotta und Lilly stehen neugierig am Gatter ihres Geheges im Lindenthaler Tierpark. Seitdem der Park wegen der Pandemie schließen musste, haben die schottischen Hochlandrinder keine Besucher mehr gesehen. Dank eines ausgeklügelten Konzepts wagt die städtische Einrichtung nun eine schrittweise Öffnung. Mariechen und ihre Mitbewohner können sich auf bis zu 130 Besucher täglich freuen. Alle halbe Stunde erhalten zehn Personen für maximal zwei Stunden Einlass in die Anlage. Ein Online-Buchungssystem macht den Corona-konformen Betrieb möglich, entwickelt hat es der Verein der Freunde und Förderer des Tierparks. 

„Wir wollten unbedingt, dass die Menschen wieder in den Tierpark können“, erzählt Barbara Marnach-Kopp, Vorstandsmitglied des Fördervereins. Auf Facebook oder per Telefon habe es zig Nachfragen gegeben, wann der Tierpark endlich wieder öffne. „Das Konzept“, sagt sie, „ist in absoluter Teamarbeit mit der Stadt entstanden.“ Den vielen Tierpark-Fans sehe sich der Förderverein verpflichtet, so Marnach-Kopp.

Buchungssystem funktioniert einwandfrei

Michael Hundt, Stadtförster im linksrheinischen Bereich und für den Lindenthaler Tierpark verantwortlich, teilt diese Meinung: „Natürlich ist der Aufwand im Gegensatz zum freien Zugang groß, aber es gehört zu unseren Aufgaben, uns Gedanken über den bestmöglichen Kompromiss zwischen Bürokratie und Pragmatismus zu machen“. In Form der halbstündigen Einlass-Intervalle und der Beschränkung auf eine regelkonforme Besucherzahl wurde eine praktikable Lösung gefunden, das vom Förderverein entwickelte Buchungssystem funktioniert einwandfrei.

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Die Terminreservierung über die Homepage des Tierparks schließt Überbuchungen aus, am Eingang werden die Daten auf den Besuchertickets und Anwesenheitslisten kontrolliert. „Die Terminvergabe ging unkompliziert und schnell“, bestätigen Pia Brettschneider und Martin Arens, mit Töchterchen Ruby genießen sie den Ausflug, der unter normalen Umständen weniger außergewöhnlich ist. „Wir wohnen um die Ecke, vor Corona sind wir einfach so durchgegangen“, erklärt Pia Brettschneider, „jetzt wollen wir das Angebot nutzen.“ Besonders schön finden die Eltern, dass Ruby viele Tiere auch anfassen kann.

Nicht nur den Menschen hat die Zeit der Schließung zugesetzt. Das Verhalten der Tiere habe sich ohne die Zuwendung der Besucher merklich verändert, weiß Thomas Ensch, Forstwirt und seit vielen Jahren Mitarbeiter im Lindenthaler Tierpark. Er spricht von Futterneid im Rinder- und Eselgehege, alle Tiere hätten zeitgleich fressen wollen. „Vor allem die Streicheleinheiten der Kinder haben gefehlt“, meint er, idealerweise falle die Öffnung mit der Lammzeit zusammen. Erfahrungsgemäß ist der putzige Nachwuchs das absolute Highlight für die Kleinen, der Park rechnet in diesem Frühjahr mit über 30 Lämmern allein bei den Soayschafen.

Zugangshürde Corona-Test

Neben Eseln, Schottischen Hochlandrindern und Soayschafen beherbergt der Lindenthaler Tierpark Hausschafe, eine Damwild-Herde, verschiedene Ziegenarten und allerlei Geflügel auf insgesamt zwölf Hektar Land. Das Gebiet durchquert Thomas Ensch vornehmlich mit einem Elektro-Fahrzeug, so hat er Bestand und Gelände stets im Blick. „Wir freuen uns tierisch, dass wir jetzt wieder alles öffnen“, sagt er auch im Namen seiner Kollegen. Auch Schutzhütten und Toiletten seien für die Besucher zugänglich. Die neue Zugangshürde durch einen negativen Schnelltest gilt erst seit Montag aufgrund der neuesten Corona-Verordnung der Stadt.

Tierpark im Corona-Modus

Besuche im Lindenthaler Tierpark sind zurzeit nur nach einer  Terminbuchung auf der entsprechenden Webseite und unter Einhaltung der aktuellen Hygienemaßnahmen möglich. Ein negativer Corona-Test ist anders als im Zoo nicht nötig. Der Tierpark öffnet täglich um 10 Uhr, der Eintritt ist frei.  Die Kitschburger Straße ist zur Zeit  jedoch gesperrt.

www.lindenthaler-tierpark.de

Wie lange der Tierpark für die Bevölkerung geöffnet bleibt, ist bei der aktuellen Corona-Lage kaum abzusehen. Der Förderverein, meint Thomas Ensch, habe für einen Corona-sicheren Betrieb jedenfalls alles in seiner Macht stehende getan.

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