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VerkehrssicherheitMehr Schutz für Lövenichs Radler

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Für Radfahrer ist neben den Autos wenig Platz auf der Brauweilerstraße, wie hier an der Ecke Karl-Kaulen-Straße.

  • Für Radfahrer ist die enge Brauweilerstraße eine Gefahrenzone: Es gibt keinen Radweg, keinen Schutzstreifen.
  • Viele Radfahrer weichen aus Angst auf den Fußweg aus.
  • Dabei haben die Bezirksvertreter schon im September 2019 ein Schutzkonzept entwickelt. Doch die Stadt Köln blockiert.

Lövenich – Die Brauweilerstraße ist vor allem morgens im Berufsverkehr stark befahren. Autos aus dem Kölner Westen rollen dicht an dicht auf dem Weg in die Innenstadt. Die Strecke ist aber auch für viele Kinder und Jugendliche des Georg-Büchner-Gymnasiums Teil des Schulweges. Doch für Radfahrer – und viele Schüler nutzen das Rad – ist die Brauweilerstraße keine gute Strecke: Es gibt weder einen angelegten Radweg noch einen Schutzstreifen auf der Fahrbahn. Neben den Autos ist der Platz auf der Fahrbahn häufig eng.

Ein sicherer Schulweg sieht anders aus

Ein sicherer Schulweg sieht anders aus. Und viele der übrigen Radler fühlen sich hier unsicher. „Häufig weichen die Radfahrer aus Angst auf den Fußweg aus“, weiß Manfred Stitz, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins Lövenich im Brennpunkt. Der Verein fordert schon seit Jahren mehr Schutz für Radler auf der Brauweilerstraße. Ein Radschutzstreifen auf der Fahrbahn muss her!, so sein Credo.

So haben es auch die Bezirksvertreter im September 2019 beschlossen. Damals haben die Politiker ein Maßnahmenpaket für die Straße verabschiedet – darin enthalten mehrere neue Zebra- und ein Fahrradschutzstreifen. „Wir wollen mehr Verkehrssicherheit“, sagt Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker. Allein passiert ist seitdem nichts.

Beschlossener Schutzstreifen kommt nicht

Derzeit wird die Brauweilerstraße in zwei Abschnitten zwischen Kölner Straße und Spitzangerweg saniert. Doch der von den Politikern beschlossene Radschutzstreifen wird nach Aussage der Verwaltung nicht eingerichtet. Es werden lediglich die Fahrbahn und die Gehwege generalsaniert. „Die Straße wird nicht umgestaltet“, heißt es auf Anfrage. Außerdem sei es „leider nicht möglich“ einen Radschutzstreifen zu markieren.

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Die Begründung: Die Straße sei nicht breit genug. Radschutzstreifen haben ein Breite von 1,5 Metern. Auf beiden Seiten der Fahrbahn angelegt nehmen sie also drei Meter der Fahrbahn ein. Für den Autoverkehr müssen laut Verwaltung aber noch 5,5 Meter übrig bleiben, da auf der Brauweilerstraße auch ein Bus fährt. Nötig wäre also eine Fahrbahnbreite von mindestens 8,5 Metern. An einigen Stellen ist die Brauweilerstraße aber nur sieben Meter breit. Und wegen der dichten Bebauung sei eine Verbreiterung nicht möglich, so die Stadt.

An den Engstellen besonders gefährdet

Diese Erklärung lassen die Politiker und der Bürgerverein aber nicht gelten. Dann müsse eben nur dort, wo es möglich sei, ein Schutzstreifen angelegt werden, fordert Blömer-Frerker. „Das wäre immerhin ein Anfang.“ Manfred Stitz gibt zu bedenken, dass Radfahrer gerade an den Engstellen besonders gefährdet sind. So etwa auf dem Stück der Brauweilerstraße zwischen Kölner Straße und Zaunstraße. „Genau dort brauchen wir eine Lösung“, klagt der Vizechef des Bürgervereins.

Die Verwaltung verweist auf ein stadtweites Radkonzept, das zurzeit erarbeitet wird und auch „Lösungsmöglichkeiten für Lövenich aufzeigen wird.“ Zu wenig für Blömer-Frerker. „Die Stadt muss schneller handeln.“ Wenn ein Schutzstreifen nicht möglich ist, müsse man sich eben eine andere Lösung überlegen. Die Sanierung der Brauweilerstraße dauert noch bis Ende September. Zurzeit wird der Abschnitt zwischen Spitzangerweg und Zaunstraße bearbeitet. Der Teil ist komplett gesperrt. Anfang August wird dann der Abschnitt zwischen Zaunstraße und Kölner Straße in Angriff genommen, der dann wieder komplett gesperrt wird. Für Autofahrer gibt es jeweils eine Umleitung, Fußgänger können die Baustelle passieren.

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