Lyrik, gestrickte Decken und KaramellWeihnachtsmärkte locken erste Besucher nach Köln

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Weihnachtsnarkt Köln Rudolfplatz 261118

Der Weihnachtsmarkt am Rudolfplatz

Köln – Mal etwas ganz anderes: „Ich habe Gedichte für alle Lebenslagen dabei“, erzählt Claudia Schnürer. In eine Wolldecke gehüllt, wartet sie in der Antikgasse von Heinzels Wintermärchen auf Besucher, die mit ihr eine kurze, persönliche „Reise durch die Lyrik“ machen. Jemand wünscht sich etwas zum Hochzeitstag. Claudia Schnürer greift zu einem Buch von Ulla Hahn und liest ihrem Gegenüber im „Vorlesezimmer“ zwischen Alter Markt und Heumarkt kostenlos vor.

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Ungewöhnlich ist auch das Angebot von Rica Richerzhagen in der Handwerkergasse: Sie strickt Decken (170 Euro), Knotenkissen (18 Euro) und Nikolausmützen (15 Euro) aus alten Plastikflaschen. Die Flaschen wurden zunächst geschmolzen, durch ein Sieb zu langen Fäden gezogen, gekämmt und dann eingefärbt. Rica Richerzhagen fertigt ihre großmaschigen Waren nicht mit Stricknadeln, sondern mit den Händen.

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„Für eine Decke brauche ich vier oder fünf Stunden“, sagt sie. In einer Nachbargasse werden in einem großen Kessel Sahne, Zucker und Butter zu Karamell verrührt: „Zwanzig Minuten köcheln und nicht aus den Augen lassen“, rät Michelle Cardinale, die den Stand betreibt. Sie bietet Karamellstücke mit Whisky, Schokolade, Kokosnuss oder Salz an (100 Gramm zum Selbermischen für 3,50 Euro).

70.000 Lämpchen sorgen für Stimmung

Seit dem Wochenende haben die großen Weihnachtsmärkte in der Stadt geöffnet – und zogen auch bei Schmuddelwetter ihre Besucher an. Auf dem Roncalliplatz vorm Dom sollen mehr als 70 000 Lämpchen unterm Sternenzelt für Stimmung sorgen. 150 Stände wurden aufgebaut – zum Teil direkt neben Baucontainern und Gerüsten.

Trotz der Großbaustelle am Dom-Hotel gebe es keine Beeinträchtigungen, wie Roland Temme, Geschäftsführer der Kölner Weihnachtsgesellschaft, sagt: „Wir haben uns sehr gut mit der Bauleitung verständigt.“ Die Zahl der Stände musste nicht reduziert werden. Adriana Mai schlendert mit ihrer Familie über den Markt der Herzen vor dem Dom. „Wir haben es unserer zweijährigen Tochter versprochen“, erzählt sie. „Und heute ist ein Tag, an dem wir alle Zeit haben.“ (kl)

Informationen für Ihre Planung für einen Besuch auf einem der knapp 100 Weihnachtsmärkte in Köln und im Rheinland finden Sie in unserer großen interaktiven Karte.

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