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Mangelndes Interesse an AusschreibungWDR sucht Baufirma für Filmhaus an Tunisstraße

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Hell und offen soll sich das Filmhaus nach der Sanierung präsentieren, der Entwurf stammt von Buchner Bründler aus Basel.

Hell und offen soll sich das Filmhaus nach der Sanierung präsentieren, der Entwurf stammt von Buchner Bründler aus Basel.

Köln – Bei der Sanierung des WDR-Filmhauses an der Tunisstraße bahnen sich Verzögerungen an. Nach Rundschau-Informationen hat sich auf eine europaweite Ausschreibung des WDR nach einem Generalunternehmer nur eine einzige Baufirma beworben, die inzwischen wieder abgesprungen ist. Seit Anfang 2018 laufen die vorbereitenden Arbeiten für das auf 65 Millionen Euro bezifferte Projekt. Ein Teil des 1974 errichteten Gebäudekomplexes wurde abgerissen, der restliche Bau entkernt und von Schadstoffen befreit. In einigen Monaten sollen die Rohbauarbeiten beginnen – doch wann dafür ein geeignetes Unternehmen beauftragt werden kann, ist derzeit unklar.

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Der WDR teilte auf Anfrage mit, man habe 2018 ein EU-weites Vergabeverfahren gestartet, um ein Unternehmen für den Rohbau des neuen Filmhauses zu beauftragen. „Viele Unternehmen sind allerdings aufgrund des gegenwärtigen Baubooms ausgelastet und nehmen derzeit keine Aufträge an“, sagte eine WDR-Sprecherin. Die Suche nach einem Bauunternehmer werde deshalb in direkten Verhandlungen fortgesetzt. Das sogenannte „Verhandlungsverfahren“ ermögliche es dem WDR, direkt mit ausgewählten Unternehmen zu sprechen.

Bis 2023 Einzug der Mitarbeiter

Inwieweit dieser Prozess das Projekt verzögern oder möglicherweise verteuern wird, ist noch nicht absehbar. „Nach der Auswahl eines passenden Unternehmens wird der Projektplan für das Filmhaus, der die Fertigstellung des Gebäudes im Jahr 2023 vorsieht, entsprechend aktualisiert“, erklärte die Sprecherin. Auf die Baukosten habe das Verfahren „zunächst keine direkte Auswirkung“. Bisher ist geplant, das neue Filmhaus ab Ende 2022 in Betrieb zu nehmen, 2023 sollten alle Mitarbeiter dort ihren Arbeitsplatz bezogen haben.

Das von der alten Fassade abgebaute Relief des Künstlers Karl Hartung wurde eingelagert. Man sei „in Gesprächen mit der Stadt darüber, was zukünftig mit dem Relief passieren soll. Hierbei werden auch die Belange der Erben Hartung berücksichtigt“, so die Sprecherin.

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