Manifest für RekerErster internationaler Gipfel für kinderfreundliche Städte in Köln

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Kinderwoche dpa

Zum Abschluss des ersten internationalen Gipfels für kinderfreundliche Städte appellierte die 12-jährige Japanerin Aino Umino: „Habt keine Angst! Seid mutig und sagt eure Meinung.“

Köln – Kinder und Jugendliche aus aller Welt haben in Köln mehr Mitgestaltungsrechte und Kinderfreundlichkeit in Städten gefordert. „Wären wir Bürgermeister, würden wir mehr in Bleistifte als in Waffen investieren“, hieß es in einer Erklärung, die die Kinder am Freitag vortrugen und an Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) übergaben.

Stellvertretend für rund 100 Bürgermeister aus aller Welt, die mit Hunderten Kindern und Jugendlichen vier Tage lang am ersten internationalen Gipfel für kinderfreundliche Städte teilnahmen, nahm Reker zum Abschluss das Manifest entgegen. „Ihr habt Köln diese Woche zur Hauptstadt der Kinderrechte gemacht. Danke dafür“, sagte sie. „Ich bin sehr beeindruckt.“ Zahlreiche andere Bürgermeister, etwa aus Kolumbien, Kanada oder Indonesien, unterzeichneten die Erklärung und verpflichteten sich, die Forderungen zu berücksichtigen.

„Seid mutig und sagt eure Meinung“

In ihrer Erklärung forderten die Kinder, stärker bei Entscheidungen in der Stadt mitreden zu dürfen und ernst genommen zu werden - Mädchen und Jungen gleichermaßen. Außerdem wünschen sie sich, sich keine Sorgen über ihre Bildung oder ihre Gesundheitsversorgung machen zu müssen. Auch wirksamer Klimaschutz ist ihnen wichtig. Zudem wünschen sie in der Stadt mehr Orte, an denen sie sich sicher mit anderen treffen können.

„Habt keine Angst! Seid mutig und sagt eure Meinung“, appellierte die 12-jährige Aino Umino aus Japan, die sich nach ihrer Rückkehr im Jugendparlament ihrer Stadt engagieren will. Ihr selbst ist die bessere Teilhabe von kranken und behinderten Kindern wichtig. Dabei gebe es in Japan viel Nachholbedarf, meint Umino, zum Beispiel beim öffentlichen Nahverkehr.

Kinderwoche Reker dpa

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln, unterzeichnete eine Erklärung für mehr Kinderfreundlichkeit.

Viele Kommunalpolitiker seien sich bislang nicht bewusst, dass sie einen großen Einfluss darauf hätten, wie Kinder und Jugendliche aufwachsen, sagte Reker. Der Gipfel sei daher wichtig, um ein kinderfreundliches Signal in die Welt zu senden. Auch sie selbst will sich in Köln dafür einsetzen, die Perspektive von Kindern noch stärker in die Politik einzubinden.

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Nach Angaben vom Kinderhilfswerk Unicef wächst der Anteil von Kindern und Jugendlichen in den Städten - aktuell ist bereits jeder dritte Stadtbewohner ein Kind. Bis 2050 werden gut zwei Drittel aller Kinder in einem städtischen Umfeld aufwachsen. (dpa)

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