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MarihuanaVier Porzer wegen Drogenhandels zu langen Haftstrafen verurteilt

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Landgericht Köln

Landgericht und Amtsgericht Köln. (Symbolbild)

Köln – Zu teils hohen Freiheitsstrafen hat das Landgericht Köln am Freitag eine Bande von Drogenhändlern im Alter zwischen 29 und 33 Jahren aus Porz-Finkenberg verurteilt. Das Gericht zeigte sich überzeugt, dass vier der fünf angeklagten Männer spätestens seit Mai 2016 einen „schwunghaften Handel mit Marihuana aus den Niederlanden“ betrieben hatten. Das Marihuana wurde dann in Grammportionen weiterverkauft. Ein Angeklagter (29) wurde von allen Vorwürfen freigesprochen.

Der Hauptangeklagte (33) wurde wegen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Laut Gericht organisierte er den Handel in zwei Hochhäusern der Siedlung. Der Einzug seines Umsatzes von 426 000 Euro wurde vom Gericht angeordnet.

Kampfhund entführt

In die Urteil floss zudem eine besonders schwere räuberische Erpressung mit ein. Der 33-Jährige hatte seinen Kampfhund aus dem Tierheim Delbrück entführt, wobei er einen Mitarbeiter mit Reizgas attackierte. Der Hund war zuvor von der Stadt beschlagnahmt worden, weil der 33-Jährige keine Erlaubnis zum Halten des Tieres besaß.

Ein weiterer ebenfalls 33 Jahre alter Angeklagter, wurde wegen vierfachen Handels mit Drogen zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt. Seine Aufgabe war es, Kontakt zum niederländischen Lieferanten zu halten, die Bestellungen von manchmal mehreren Kilos zu tätigen und die Anlieferung zu koordinieren. Das Gericht ordnete die Einziehung von rund 10 700 Euro an. Sein Bruder (29) wurde wegen Drogenhandels und illegalen Besitzes von Waffen zu zweieinhalb Jahren verurteilt. Von ihm wurde die Einziehung eines Betrags von rund 9700 Euro angeordnet. Ein weiterer Angeklagter (29) bekam wegen Beihilfe zum Drogenhandel eine Bewährungsstrafe von 21 Monaten.

Die Ermittlungen gegen die Gruppe waren durch einen ehemaligen Verkäufer der Bande ins Rollen gekommen. Er war vom Hauptangeklagten mit einer Pistole bedroht worden, als er aussteigen wollte. Observationen und Telefonüberwachungen führten schließlich zur Überführung der Täter.

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