Abo

Mobile Digitalwerkstatt in SülzKölner Schüler sollen mit Hilfe von Robotern lernen

Lesezeit 3 Minuten
So geht das: NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (Mitte) und OB Henriette Reker lassen sich von Alba und Lisa vorführen, wie der Roboter bewegt wird.

So geht das: NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (Mitte) und OB Henriette Reker lassen sich von Alba und Lisa vorführen, wie der Roboter bewegt wird.

Köln – Alba, Lisa, Max und Johan haben den Dreh schnell raus. Sie kippen ihre iPads nach vorne, zur Seite, nach hinten – und die kleinen Roboter vor ihnen rollen in die gewünschte Richtung. Nicht nur das: Per iPad-Steuerung fahren sie noch ein spontanes Roboter-Rennen kreuz und quer über den Tisch. Macht das Spaß? Die acht- und neunjährigen Schüler der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Mommsenstraße nicken und lächeln vielsagend.

Seit Montag steht die Mobile Digitalwerkstatt auf ihrem Schulhof in Sülz. In dem Container können Dritt- und Vierklässler eine Woche lang lernen, wie sie den Roboter mBot programmieren und steuern, mit der Programmiersprache Scratch ein eigenes Spiel entwickeln oder einen Animationsfilm drehen.

Die Mobile Digitalwerkstatt gehört dem Schulministerium, sie soll alle 53 Schulamtsbezirke in Nordrhein-Westfalen bereisen. In der GGS Mommsenstraße fiel jetzt der offizielle Startschuss für das Projekt und deswegen kam auch Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) vorbei. Es gehe darum, die Schüler auf das vorzubereiten, „was sie in ihrer künftigen Lebens- und Arbeitswelt erwartet“, erklärt Yvonne Gebauer.

Alles zum Thema Henriette Reker

GGS Mommsenstraße ist derzeit die einzige Schule im Projekt

Zwar gebe es einen Schwerpunkt in den weiterführenden Schulen, aber gleichwohl würden die Grundschulen in den Blick genommen: „Wir wollen aufzeigen, was im Rahmen eines modernen und digitalen Unterrichts schon möglich ist, und auch Neugier wecken.“ 600.000 Euro lässt sich das Land das mobile Klassenzimmer in diesem Jahr kosten, eventuell ist in Zukunft eine Ausweitung des Projekts möglich. Derzeit ist die GGS Mommsenstraße die einzige Kölner Schule, in der der Container aufgestellt wird.

In der Mobilen Digitalwerkstatt gibt es bunte Sitzgelegenheiten, Tische für Gruppenarbeiten, statt einer Tafel hängt ein Bildschirm an der Wand. Zwei Medienpädagoginnen erklären die Aufgaben und helfen bei der Umsetzung. „Die Faszination, wenn der Roboter dann fährt, ist enorm“, sagt Medientrainerin Katarina Dopheide.

Alle 300 Kölner Schulen am Glasfasernetz

Am Nebentisch zeigen die Viertklässler Justus und Niko der Schulministerin und Oberbürgermeisterin Henriette Reker, mit welchen Befehlen sie die Steuerung des Roboters eingerichtet haben. Das Programm versteht nur Englisch, was die jungen Schüler aber nicht weiter stört. Laut Henriette Reker sind inzwischen alle 300 Kölner Schulstandorte ans schnelle Glasfasernetz angeschlossen.

Die Schüler werden in Gruppen unterrichtet, das Konzept soll auch den Lehrern einen Anreiz bieten, Tablets im Unterricht einzusetzen. Für die Eltern gibt es eine Abendveranstaltung als „Hilfestellung bei der Begleitung ihrer Kinder in der digitalen Welt“, wie das Schulministerium mitteilt. An der GGS Mommsenstraße, die einen technisch-naturwisssenschaftlichen Schwerpunkt hat, steht Digitalisierung längst auf der Tagesordnung, zum Beispiel in der Programmier-AG. „Programmieren ist Teil der Alltagswelt geworden“, erklärt Schulleiter Bernd Poloczek. „Die Motivation der Schüler ist hoch.“ Und dann würden sie auch „sehr schnell sehr kreativ“.

Rundschau abonnieren