Montessori-Schule in HöhenbergKinder ekeln sich vor der Schultoilette

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Schulklos

Symbol.

Köln – Die Situation an der Schule ihres Sohnes habe sie so gestört, dass sie neulich einen Staubsauger für die Klasse gekauft habe. „In der Pause haben die Kinder sich dann darum gestritten, wer saugen darf“, sagt Nicole Bodenheim.

„So schlimm?“, fragt ihre Freundin Kathrin Deuper nach, und Bodenheim nickt nur. Beide sind Mitglieder der Schulpflegschaft der städtischen Montessori Grundschule, Außenstelle Schulstraße in Höhenberg und entsetzt über den Zustand der Schule. Die Toiletten seien so dreckig, dass einige Kinder den ganzen Tag einhalten würden.

Sanierungen in anderen Bereichen

„Dabei wurde uns schon vor Jahren gesagt, wir stünden auf Platz eins der Sanierungsliste“, sagt Deuper. Auf Nachfrage der Rundschau erklärt eine Sprecherin der Stadt, eine allgemeine Sanierungsliste gebe es gar nicht. Allerdings sei für die Schule vorgesehen, die Fenster zu erneuern und die Heizungsanlage zu sanieren – noch in diesem Jahr.

Am desolaten Zustand der Toilettenanlagen wird sich jedoch vorerst nichts ändern. Bodenheim ringt die Hände: „Es geht ja gar nicht um High-Tech, nur um gewisse Mindeststandards!“ Außerdem geht es um eine grundsätzliche Zusammenarbeit zwischen Eltern und Stadt.

Im Gespräch äußern die Schulpflegschaftsmitglieder Zweifel daran, dass die Stadt es gut meint. Die Frauen sind über die Jahre wütend geworden. „Es gibt einfach kein Hand in Hand mit der Gebäudewirtschaft“, sagt Kathrin Deuper.

Schulleitung ist Ansprechpartner

Kein Wunder, denn laut Stadt müsse dazwischen die Schulleitung stehen. Diese sei der richtige Ansprechpartner für den Schulträger. Genauso müsse umgekehrt die Kommunikation von den Eltern in Richtung Stadt über die Schulleitung vermittelt werden.

Für engagierte Eltern wie Deuper und Bodenheim ist es enorm ärgerlich, wenn etwa ein Termin zu einer Ortsbegehung anberaumt wurde, zu dem die Gebäudewirtschaft die Eltern sogar ausladen lässt, wie die beiden übereinstimmend berichten.

Auch von Seiten der Schule gibt es Frust. „Das ist wie ein Kampf gegen Windmühlen“, heißt es aus dem Kollegium. Die Sachbearbeiter bei der Stadt würden oft wechseln, was dazu führe, dass man immer wieder von vorn anfange.

Im Nachbargebäude geht es voran

An der Schulstraße befindet sich außer der Grundschule noch die Katharina-Henoth-Gesamtschule und die Hauptschule.  Immerhin geht es jetzt auf dem Gelände einen Schritt voran, wenn auch nicht mit der Montessori-Schule, sondern dem Nachbargebäude.

Das Gebäude der Gesamtschule wird laut Stadtverwaltung einer Generalinstandsetzung unterzogen. Zur Zeit arbeite man an der Entwurfsplanung. Ein Baubeschluss der Politik folgt erst danach. Auch an der Hauptschule stehen Arbeiten an: die Gymnastikhalle erhält einen Prallschutz und die große Turnhalle wird instand gesetzt.

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