Mord aus Heimtücke?Nachbarn in Köln-Dünnwald im Streit erstochen – Prozess beginnt

Lesezeit 2 Minuten
Blut am Hauseingang: Die Polizei sicherte nach dem tödlichen Streit Spuren in einem Haus an der Berliner Straße.

Blut am Hauseingang: Die Polizei sicherte nach dem tödlichen Streit Spuren in einem Haus an der Berliner Straße.

Ein 49-Jähriger steht seit Dienstag wegen Totschlags vor dem Landgericht. Der Mann soll am 1. Dezember 2018 einen 55-jährigen Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus in Dünnwald im Treppenhaus erstochen haben. Laut Anklage sollen die Männer in einen Streit geraten sein, „dessen Anlass und Verlauf bislang nicht aufklärbar war“. Nach der Verlesung der Anklage verkündete die Vorsitzende Sabine Kretschmar einen Kammerbeschluss, wonach auch eine Verurteilung wegen heimtückischen Mordes in Betracht komme. Sowohl die Situation des Aufeinandertreffens der Männer im Treppenhaus als auch zwei der insgesamt sechs Messerstiche könnten die Kammer zu dem Beschluss bewogen haben. Zum einen soll der Angeklagte mit einem Korb Wäsche im Treppenhaus unterwegs gewesen sein, als er auf das spätere Opfer traf, das offenbar völlig arglos von einem Einkauf heimkehrte. Ferner wurde der 55-Jährige laut Anklage von zwei Stichen eines zehn bis 15 Zentimeter langen Messers ins linke Schulterblatt, also von hinten, verletzt. Einer dieser Stiche durchbohrte das Herz des Geschädigten. Das Opfer verblutete noch am Tatort .

Der 49-jährige Deutsche soll nach der Tat vor das Haus geflohen sein und das Messer weggeworfen haben. Anschließend habe er die Feuerwehr gerufen, obwohl er eigentlich mit der Polizei telefonieren wollte. Der Angeklagte kündigte für den kommenden Verhandlungstag eine Einlassung an. (bks)

Rundschau abonnieren