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„Am Hornpottweg“Wasserbüffel sollen Gewässer in Köln vor Austrocknung schützen

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Die Tiere  sollen die Sumpflandschaft vor Überwucherung  bewahren.

Dünnwald – Zwei Wasserbüffel schnaufen und waten durch den Sumpf des Naturschutzgebiets „Am Hornpottweg“. Sie verleben hier den Sommer in Gesellschaft einer kleinen Herde Galloway-Rinder, die nicht nur zum Vergnügen hier sind.

Im Auftrag der Naturschutzbehörden sollen sie Büsche und Sträucher kurzhalten, die ohne ein Eingreifen die Austrocknung des Gewässers bewirken. Das Projekt wird von der NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln in Zusammenarbeit mit dem Kotterhof in Kürten, der Schafe und Rinder zur Landschaftspflege züchtet, betreut.

Das Naturschutzgebiet befindet sich nur wenige Meter westlich der Endhaltestelle der KVB-Linie 4 Schlebusch an der Stadtgrenze zu Leverkusen. Es umfasst eine Fläche von rund 40 Hektar. Im Zentrum liegt ein 20 Hektar großer Grundwassersee einer ehemaligen Kiesgrube, an dessen Ufern sich teilweise ein Sumpf gebildet hat.

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Krickenten nisten im Naturschutzgebiet „Am Hornpottweg“

Das Areal ist von umfangreichen Waldflächen umgeben. Im Bereich um die ehemalige Kiesgrube siedelten sich Zwergschnepfen und Zauneidechsen ebenso an wie Teichrallen, Turteltauben, Brautenten, Baumpieper, Grünschenkel und Gebirgsstelzen. Zudem befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der wahrscheinlich einzige Nistplatz der Krickenten in NRW. „Um das vielfältige Lebensraummosaik und den Fortbestand der vorkommenden Arten zu gewährleisten, ist ein kontinuierliches Biotopmanagement erforderlich“, erklärt Sönke Geske, Geschäftsführer der NABU-Naturschutzstation. Die Entfernung von Gehölzen auf dem Grünland und im Sumpf sei dabei essenziell.

Wasserbüffel sollen sich um sumpfiges Gelände kümmern 

Die Galloway-Rinder, die der Kotterhof zur Verfügung stellt, halfen bisher vor allem auf dem Trockenen, die Verbuschung zu verhindern. Die Wasserbüffel, die Hof-Inhaber Marcus Dernerth von einer Zucht in der Wahner Heide erworben hatte, sollen nun auch im sumpfigen Gelände aufräumen. Bei der Entwicklung und Umsetzung des Pflegekonzeptes, zu dem auch der Einsatz der Wasserbüffel zählt, arbeiten das Land Nordrhein Westfalen – vertreten durch die Bezirksregierung Köln, die Stadt Köln als untere Naturschutzbehörde und die NABU Naturschutzstation eng zusammen.

„Die Nabu-Naturschutzstation betreut nicht nur das Gebiet am Hornpott, sondern zudem auch zwölf unserer insgesamt 22 Naturschutzgebiete“, sagt der Leiter des Kölner Umweltamts, Konrad Peschen. Ohne diese Hilfe könne die Stadt die Pflege der Flächen nicht gewährleisten. Deshalb habe seine Behörde die Finanzierung der beiden Wasserbüffel für die ersten vier Jahre sichergestellt. Peschen: „Das ist ein Pilotprojekt. Wenn alles wie geplant läuft, setzen wir mehr Wasserbüffel ein.“

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