60 Anrufe in Leverkusen und KölnFalsche Polizisten erbeuten jahrelange Ersparnisse

Lesezeit 2 Minuten
14932000C4020AF4

Symbolbild

Leverkusen/Köln – Über 60 Anrufe falscher Polizisten hat die Polizei Köln am Montag registriert – mehr als 30 Mal davon in Leverkusen. Gegen Mittag brachten die Betrüger eine 90-jährige Frau in Leverkusen-Opladen um ihre Ersparnisse. Das Geld hatte die ältere Frau nach eigene Aussage jahrzehntelang für ihre Tochter zurückgelegt.

„Lorenz von der Wache in Leverkusen“

Gegen 13.30 Uhr erhielt die ältere Frau den ersten von 15 Anrufen auf ihrem Festnetztelefon. Der falsche Polizist „Lorenz von der Wache in Leverkusen“ gaukelte der Seniorin vor, gegen eine Räuberbande zu ermitteln, die bereits in ihrer Nachbarschaft Beute gemacht habe. Er forderte die 90-Jährige auf, der Polizei bei ihren Ermittlungen zu helfen und offenbarte dabei Kenntnisse aus dem Lebensbereich der alten Dame. Sie solle einen Kollegen in die Wohnung lassen, damit der Fotos vom Inhalt ihres Tresores machen könne.

Betrüger leitete „110“-Anruf um

Um die Frau von seiner Glaubwürdigkeit zu überzeugen, sprach der falsche Polizist neben dem Tresor auch die Tochter der Seniorin an und erkundigte sich nach deren nächsten Besuch. Er ließ sie sogar erneut die „110“ wählen, um sicherzugehen, dass sie es mit der richtigen Polizei zu tun hat. Nicht wissend, dass der Betrüger dank einer technischen Manipulation die Leitung gehalten hatte, wählte die Seniorin die „110“ und landete prompt wieder bei dem Betrüger.

Das könnte Sie auch interessieren:

Überzeugt, dass alles seine Richtigkeit hat, öffnete sie die Haustür, als es klingelte und ließ den angeblichen Polizisten in ihr Haus. Dort zeigte sie dem Fremden den bereits von ihr geöffneten Tresor und bat ihn, Fotos davon zu machen, während sie im Nebenraum auf einem Stuhl Platz nahm. Der Diebstahl fiel erst auf, als die Tochter die der älteren Frau nach den Schilderungen ihrer Mutter den Tresor leer vorfand.

Betrüger flüchteten in Köln-Stammheim

In einem weiteren Fall gaben sich Betrüger in Köln-Stammheim als Schrottsammler aus und verschafften sich so Zutritt zur Wohnung einer 78-jährigen Frau. Als sie die Räumlichkeiten nach „geeignetem Material“ durchsuchten, schöpfte die Frau Verdacht und rief laut nach ihrem Mann, der allerdings - was die Täter nicht wussten - bereits verstorben war. Die Männer flüchteten ohne Beute.

Die Polizei Köln warnt aktuell auch vor Betrügern, die sich als Schrottsammler ausgeben. Es gilt: Wenn Schrottsammler nicht selbst „bestellt“ wurden, sollten diese auch nicht in das Haus gelassen werden. (mcl)

Rundschau abonnieren