Impfaktion in Köln-MülheimLange Schlangen vor dem Jugendzentrum

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Arzt Raoul Groß impfte in der Stegerwaldsiedlung und in Buchforst.

Arzt Raoul Groß impfte in der Stegerwaldsiedlung und in Buchforst.

Köln-Mülheim/Buchforst – Kurzentschlossene hatten jetzt zum zweiten Mal Gelegenheit, sich in der Stegerwaldsiedlung und in Buchforst gegen Corona impfen zu lassen. Der im Veedel bekannte Impfarzt Raoul Groß wurde dabei von der Sozialraumkoordination sowie den Stadtteilmüttern unterstützt.

„Wir wollten den Bewohnern der Quartiere damit ein niedrigschwelliges Impfangebot machen“, betont Sozialraumkoordinator Marius Henne. Waren es bei der ersten Aktion vor allem Erwachsene, an die sich das Angebot richtete, sind es jetzt auch Jugendliche unter 18 Jahren. Deshalb fand die Aktion in den Jugendzentren „TeeNTown“ und „Area 51“ statt. Henne schätzt dabei die Zusammenarbeit mit den Stadtteilmüttern: „Weil sie Impfwilligen Aufklärung über die Impfung in mehreren Sprachen geben können und ihnen beim Ausfüllen der Formulare helfen, sind sie für uns unentbehrlich.“ In der Stegerwaldsiedlung wie auch in Buchforst ist der Anteil Zugewanderter besonders hoch.

Bereits kurz nach Beginn bildete sich eine lange Reihe Wartender vor dem Jugendzentrum TeeNTown. Viele von ihnen gehörten zu jenen, die bei der ersten Aktion im August ihre Erstimpfung bekommen hatten. Kurz nach dem Ansturm in der ersten Stunde ließ jedoch die Zahl der Wartenden nach. Der Anteil Jugendlicher war mit etwa einem Viertel aller Geimpften geringer als von den Organisatoren erwartet.

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Vorbehalte gegen Immunisierung

„Einige von ihnen erzählten mir, dass es auch schon Impfangebote an der Schule gegeben habe und sie nur hierher kamen, weil sie dieses verpasst hatten“, erklärt Henne. Andere würden wohl nicht kommen, weil ihre Eltern nicht informiert seien oder Vorbehalte gegen eine Impfung haben. Für den Groß ist es bereits die fünfte Impfaktion in den Stadtteilen. „Wir wollen ein Impfangebot auch zu Zeiten schaffen, in denen das Impfzentrum und die Hausarztpraxen schon geschlossen sind – nämlich am späten Nachmittag und frühen Abend“, erläutert der Anästhesie-Arzt aus Buchforst.

40 Menschen ließen sich impfen

Viele Bewohner beider Wohnquartiere würden in Berufen arbeiten, bei denen die Arbeitszeiten einen Besuch regulärer Impfangebote kaum möglich machten. Groß: „Das sind unter anderem Reinigungskräfte oder Security-Mitarbeiter.“ Insgesamt sind zu jedem der beiden Termin etwa 40 Impfwillige erschienen. „Das entspricht auch unserer Erfahrung nach der ersten Aktion“, bemerkt Henne.

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