Köln-DünnwaldTraditionsgaststätte „Ritter“ wird zum Event-Lokal

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Das Ritter in Köln-Dünnwald

Das Ritter in Köln-Dünnwald

  • Nach eineinhalb Jahren Leerstand gibt es neues Leben für die Traditionsgaststätte „Am Ritter“.
  • Uta Gessinger hat es in ein gemütliches Eventlokal im „Shabby Chic“-Design verwandelt.
  • Was geplant ist und wie es innen aussieht

Dünnwald – An den letzten Feinheiten wird noch gewerkelt, letzte Pinselstriche werden ausgeführt, dann kann es endlich losgehen – und Uta Gessinger ist bereits voller Tatendrang. Geht es nach der Gastronomin wird Dünnwald in Kürze um eine außergewöhnliche Adresse reicher sein. Denn Mitte März geht die Event-Planerin aus dem bergischen Reichshof, die selbst einen Catering- und Veranstaltungsservice betreibt, an einem überaus traditionsreichen Standort im Veedel mit einem neuen Konzept an den Start.

Nach eineinhalb Jahren Leerstand hat Gessinger der ehemaligen Traditionsgaststätte „Am Ritter“ in der Berliner Straße wieder neues Leben eingehaucht, das historische Gemäuer im Innern in ein gemütliches Eventlokal im „Shabby Chic“-Design verwandelt, in dem fortan vieles möglich sein soll. Egal ob Weinprobe oder Firmenevent, runder Geburtstag, Jubiläum oder Familientreffen, Gessinger macht es möglich und will jedem Anlass eine besondere Note verleihen und damit zu einem unvergesslichen machen. „Hier ist alles möglich, vom edlen Whisky-Tasting bis hin zur Hochzeitsfeier. Ich koche, dekoriere und mache den Service.

Die Kunden können alles aus einer Hand von mir haben, können hier aber natürlich auch eigene Ideen und Vorstellungen für ihr privates Event umsetzen. Es ist alles eine Frage der Absprache“, betont Gessinger die Vielzahl an Möglichkeiten. Das 160 Quadratmeter große Lokal biete dafür ideale Voraussetzungen: Eine große Theke zum Klönen und Trinken, eine Empore zum Relaxen, die Gessinger mit zwei britischen Chesterfield-Sofas samt Fellvorleger, Stehlampe, Spiegeln, Weinregal und Champagnerkühler in eine behagliche Lounge als Rückzugsort zum Entspannen verwandelt hat, derzeit viele gemütliche Sitzplätze und einen großen Garten mit Feuerstellen und diversen Sitzbänken. Die zentrale Lage direkt am Ortseingang sieht die Event-Planerin ebenfalls als Pluspunkt.

„Wir haben genügend Parkplätze gleich hinter dem Haus. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel liegen gleich gegenüber und sind gut erreichbar“, erklärt Gessinger, die in der rechtsrheinischen Gastronomieszene keine Unbekannte ist und bereits über einen treuen Kundenstamm verfügt. So führte sie bis vor zehn Jahren in Dellbrück lange Jahre das Event-Lokal „Pfeiffer“ in der Nähe der S-Bahn, betrieb noch bis vor eineinhalb Jahren das „Leskan“-Bistro im gleichnamigen Dellbrücker Gewerbepark, wo sie neben dem regulären Werkskantinenbetrieb verschiedene Veranstaltungen organisierte. „Die Leute hier kennen mich“, sagt Gessinger, die früher bereits die israelische Botschaft in Bonn bekochte und für ihre Kunden zahlreiche Festlichkeiten in deren Zuhause oder außer Haus, etwa in altem Industriehallen-Ambiente, in Scheunen oder im Straßenbahnsonderzug realisierte. Mit der Übernahme des „Ritter“ möchte Gessinger die eigene, geschäftliche Präsenz nun mit einem festen Standort vor Ort stärken. „Ich wollte einfach wieder mehr machen, und im Oberbergischen war bisweilen nicht so viel zu tun. Ich habe gemerkt, dass ich für meine Arbeit einen festen Raum benötige, auch für die Vorbereitungen brauche. Den habe ich nun“, resümiert Gessinger zufrieden.

Rustikale Holztreppe führt auf gemütliche Empore

„Ab einer Teilnehmerzahl von 25 bis etwa 100 Personen ist das hier möglich. Aber natürlich richte ich auch weiterhin alle Feiern bei den Leuten zuhause oder auf Wunsch in anderen Räumen aus“. Die große, dekorative Holztreppe inmitten des Lokals, die auf die Empore führt, wird zum Sommer noch an die Raumseite versetzt, der Toilettenbereich dagegen wird verkleinert, um auf diese Weise Platz zu gewinnen.

Ein Haus mit bewegter Geschichte

Das als Haus Ritter bekannte Gebäudeensemble hat des Öfteren in der Vergangenheit seine Funktion und sein Aussehen verändert.

An der alten Stadtgrenze gelegen, fungierte das heutige Eventlokal „Am Ritter“ in früheren Jahren als Zollstation, an der Weg- und Warenzölle eingetrieben wurden. Zeitweise war es zudem Ort der Gerichtsbarkeit.

Bis zum Anbruch des Automobilzeitalters diente das Anwesen, in dem die Familie Lang 1751 erstmals eine Gaststätte eingerichtet hatte, unter anderem als Pferdewechsel- und Rast-Station mit angeschlossener Bewirtung auf dem Weg ins Bergische.

Der Name des Hauses geht wohl auf die Nähe zur Burganlage Haus Haan zurück, einem alten Rittergut mitsamt Wassergraben und Burg.

Viele Generationen lang, bis vor rund 30 Jahren, bewirtschaftete die Familie Altgassen den „Ritter“, der seitdem einige Pächterwechsel erlebt hat und zu den ältesten Gebäuden Dünnwalds zählt. (mfy)

Die Speisen bereitet die Gastronomin selbst zu. „Ich koche alles frisch, vor allem mediterrane Küche. Das fanden die Leute bislang immer gut. Denn ich bin keine große Freundin von Schnitzelküche jede Woche“, stellt Gessinger klar, die über ein bewährtes Team an Servicekräften „auf Zuruf“ verfügt. „Natürlich ist das hier keine normale Kneipe oder Gaststätte, wo die Gäste abends an der Theke sitzen können, aber vielleicht werde ich zukünftig neben privaten Events hier auch mal öffentliche Veranstaltungen durchführen, wie Silvesterfeiern oder einen Flammkuchen-Abend“, blickt die Event-Planerin in die Zukunft.

Da es sich bei dem Event Lokal um keinen regulären Gastronomiebetrieb mit festen Öffnungszeiten handelt, erfolgt sämtliche Event-Planung oder Vermietung der Räumlichkeiten über vorherige Absprache unter der Telefonnummer 0221/680 85 85, über die Website www.uta-gessinger.de oder per E-Mail an catering@uta-gessinger.de.

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