Krankenhaus in HolweideBezirksvertretung will Klinik-Schließung verhindern

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Mülheimer Politiker wollen das Krankenhaus Köln-Holweide für die Regelversorgung erhalten.

Mülheim/Holweide – Die Bezirksvertretung Mülheim wehrt sich weiterhin gegen die geplante Teilschließung des Krankenhauses Holweide und die Verlagerung wichtiger Versorgungsleistungen ins Klinikum Merheim. Nach entsprechenden Beschlüssen vom Juli 2019  und  Juni 2021 forderten die Politiker bei ihrer jüngsten Sitzung den Rat der Stadt Köln einstimmig erneut auf, sein Vorhaben zurückzuziehen, den Standort Holweide als Krankenhaus der Regelversorgung aufzugeben.

Mit dieser Forderung stimmten die Mitglieder Bezirksvertretung der Bürgereingabe eines Bündnisses aus Gewerkschaftsmitgliedern, Holweider Bürgern und Mitarbeitenden der Kliniken zu.

Standort in Merheim soll ausgebaut werden

Die Stadt plant, den Standort Merheim (Bezirk Kalk) zu einem modernen und vor allem leistungsstarken Medizincampus für die Breitenmedizin zu entwickeln. Dabei ist vorgesehen, sämtliche Leistungen, die sich heute – teilweise überschneidend und somit konkurrierend – an beiden benachbarten Standorten Merheim und Holweide angeboten werden, in einem modernen und interdisziplinären Campus in Merheim zusammenzufassen.

Kompetenzzentrum für Geriatrie in Holweide

Das Konzept sieht weiterhin vor, am Holweider Standort künftig ein Kompetenzzentrum für Geriatrie und einige Fachabteilungen rund um das Thema Entbindung  zu belassen. Außerdem sollen hier diverse ambulante medizinische Leistungen einschließlich einer über Tag und Nacht erreichbaren Anlaufstelle angeboten werden.

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Die Stadt begründet ihre Entscheidung damit, dass der Betrieb beider Standorte zu teuer sei und Landesmittel für den Ausbau Merheims  nur fließen, wenn das Konzept der Stadt umgesetzt wird.

„Wir wollen nicht, dass der Stadtbezirk Mülheim mit seinen fast 150000 Einwohnern eine Einrichtung medizinischer Regelversorgung verliert“, begründete Eva Gürster, Sprecherin der Initiative, die Eingabe. Zudem sei das Krankenhaus Merheim für viele Bewohner des Stadtbezirks – vornehmlich ältere und weniger mobile – sehr schlecht zu erreichen.

Bezirk von der Größe Leverkusens ohne Krankenhaus

Dieser Argumentation schloss sich Berit Kranz (SPD) in vollem Umfang an: „Ich frage mich, wie man in diesem Land einen Stadtbezirk von der Größe Leverkusens ohne Krankenhaus lassen kann.“

Winfried Seldschopf (Grüne) schlug deshalb vor, den bereits bestehenden Beschluss vom Juni 2021 zu übernehmen: „Das tue ich in dem Wissen, dass ich in dieser Beziehung mit meiner Ratsfraktion über Kreuz liege.“ Beate Hane-Knoll (Linke) ermunterte die Mitglieder der anderen Fraktionen, sich wie sie selbst an die Ratsmitglieder ihrer jeweiligen Parteien zu wenden, um sie zu überzeugen. Darüber hinaus „lade ich alle hier Anwesenden ein, an der Demonstration teilzunehmen.“ Die Demo für den Erhalt der Klinik findet vor Beginn der Ratssitzung, am Donnerstag, 3. Februar,  14.30 Uhr, auf dem Theo-Burauen-Platz vor dem Spanischen Bau des Rathauses statt.

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