Mülheimer Genoveva-GymnasiumZwei Ausstellungen zeigen jüdisches Leben in Deutschland

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Die Besucher der Ausstellung in Köln-Mülheim können mit digitaler Unterstützung zusätzliche Informationen aufrufen.

Köln-Mülheim – Zwei Ausstellungen informieren im Atrium des Erweiterungsbaus des Genoveva-Gymnasiums noch bis Ende März über jüdisches Leben in Deutschland. „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ der Zeitbild Stiftung gibt Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Vielschichtigkeit, Lebendigkeit und Historie jüdischer Perspektiven in Deutschland. „Jüdische Nachbarn“ wiederum informiert über den Leidensweg jüdischer Verfolgter des Nazi-Regimes. Diese wurde vom Netzwerk Erziehung nach Auschwitz, in Kooperation mit dem German Desk in Yad Vashem, vom Geschichtsort Humberghaus und mit Unterstützung der Bezirksregierungen von NRW entwickelt. Sylvia Löhrmann, Generalsekretärin des Vereins „321- 2021: 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“, besuchte Lernende der Einrichtung, um ihnen die Ausstellungen nahe zu bringen.

Junges Judentum anschaulich präsentieren

„Wir wollen nicht nur auf die Shoah hinweisen, sondern auch das junge Judentum in Deutschland anschaulich präsentieren“, betonte Löhrmann unter Hinweis auf die erste der beiden Ausstellungen. Hier werden Leistungssportler, Künstler, Wissenschaftler und andere jüdischen Mitbürger vorgestellt, die sich aktiv in unsere Gesellschaft einbringen. Löhrmann: „Das reicht von Charlotte Knobloch, der ehemaligen Präsidentin des Zentralrats der deutschen Juden, bis Shlomit Tripp, die mit ihren Klappmaulpuppen – dem Theater »bubales« – spielerisch jüdische Traditionen wie das Chanukka-Fest erklärt.“

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Die Ausstellung „Jüdische Nachbarn“, die von Löhrmanns Verein und Partnern zusammengestellt wurde, beschreibt das Leben von  jüdischen Mitbürgern, die während der Nazizeit im heutigen Bundesland NRW lebten. „Konkrete Lebensläufe aus dem Rheinland und Westfalen zeigen, wie Juden zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Städten und auf dem Lande lebten“, erklärt Geschichtslehrer Felix Bjerke, der auch als externer Fachberater für den Verein 321-2021 tätig ist. Er verteilte Tablets, die mit detaillierten Informationen über das Leben der einzelnen in der Ausstellung vorgestellten Personen bestückt waren. Bjerke: „Konkrete Lebensläufe aus dem Rheinland und Westfalen zeigen, wie Juden zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Städten und auf dem Lande lebten.“

Auseinandersetzung mit Antisemitismus

So konnten sich die Schülerinnen und Schüler umfassend mit deren Schicksalen beschäftigen. Löhrmann: „Auf diese Weise sensibilisiert und unterstützt das Projekt Jugendliche in ihrer Auseinandersetzung mit Antisemitismus und leistet so einen Beitrag zu einem entschiedenen Handeln gegen gesellschaftliche Ausgrenzung.“

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