Willy-Brandt-Gesamtschule10.000 Euro Spende für den Förderverein

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Vom Kran aus sind die Ausmaße des Gebäudes gut zu erkennen.

Seitdem im vergangenen März der Grundstein gelegt wurde, wächst der Neubau der Willy-Brandt-Gesamtschule, der direkt neben dem alten Gebäude errichtet wird, ganz allmählich aus seiner Baugrube in die Höhe. Die Begleiterscheinungen, wie Baulärm und Staub, werden Schülern und Lehrpersonal noch bis zur geplanten Fertigstellung im März kommenden Jahres erhalten bleiben.

10.000 Euro für den Förderverein der Gesamtschule

Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Neubau Willy-Brandt-Gesamtschule Köln (ARGE WBGS), in der die am Bau beteiligten Firmen organisiert sind, hatten nun jedoch eine Überraschung parat, die der Schulgemeinschaft die Bauzeit ein wenig versüßen dürfte: Sie spendeten dem Förderverein der Schule die großzügige Summe von 10.000 Euro. Den Scheck übergaben die Firmenvertreter nun im Rahmen eines Frühstücks an Schulleiter Dieter Fabisch-Kordt sowie an die Vorsitzenden des Fördervereins, Marion Kerzl-Pässer und Barbara Dannenbäumer.

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Die Vertreter der Arge WGBS übergaben einen Spendenscheck in Höhe von 10 000 Euro an die Mitglieder des Fördervereins.

Die Bauunternehmer sehen ihre Spende als eine Investition in gute Beziehungen zur Gesamtschule. „Ein Auftrag in dieser Größenordnung ist für uns keine Normalität, und wir sind stolz darauf, mitwirken zu können“, erklärte Heinrich Frenken, Projektleiter der A. Frauenrath BauConcept GmbH, den Gedanken hinter der Spende. „Ein guter Kontakt zu den späteren Nutzern ist bei so einem Vorhaben sehr wichtig.“ Im Arbeitsalltag sei man ständig mit den Schulangehörigen in Kontakt und etwa auf die Mithilfe des Hausmeisters angewiesen. „Dieses Kennenlernen hat sich in diesem Fall so gut entwickelt, dass wir der Schule einfach etwas Gutes tun wollten.“ Das ist ihnen nach Einschätzung von Fabisch-Kordt mehr als gelungen. „So ein Betrag ist für unseren Förderverein schon eine ganze Menge, ein richtiges Brett“, meinte er. Die Überlegungen, wofür das Geld verwendet werden soll, beginnen daher auch gerade erst.

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„Naheliegend wäre es natürlich, den Bezug zum Neubau herzustellen und es in dessen Ausstattung zu stecken – in etwas, das nicht im von der Stadt finanzierten Paket enthalten ist.“ Fabisch-Kordt ist etwa sehr interessiert daran, die Schule auf den neuesten Stand der Digitaltechnik zu bringen. „Was das angeht, wäre es ein Sprung von der Steinzeit in die Gegenwart. Hier im Altbau haben viele Räume noch nicht einmal einen Internet-Anschluss. Auf jeden Fall werden wir im neuen Gebäude Dinge tun können, die hier nicht möglich sind.“ Im Normalfall sei es so, dass für Projekte Anträge auf Förderung an den Förderverein gestellt werden müssten – „in diesem Fall kann ich mir aber vorstellen, dass wir es andersherum machen und gezielt ein Projekt suchen, um es zu finanzieren“, so Fabisch-Kordt.

Die Willy-Brandt-Gesamtschule

Im Jahr 1975 wurde die Willy-Brandt-Gesamtschule gegründet und gehört damit zur ersten Generation der Kölner Gesamtschulen. Zurzeit wird sie von 1300 Schülerinnen und Schülern besucht, gut die Hälfte davon hat einen Migrationshintergrund.

Eine Besonderheit der Schule ist die Zusammenlegung der Fächer Deutsch, Geschichte und Wirtschaft zum „Kern“-Fach, das in der Hand einer einzigen Lehrkraft liegt, was das fächerverbindende und projektartige Lernen fördern soll. Weiterhin verfolgt die Schule ein Team-Kleingruppen-Modell, bei dem die Lehrkräfte in Jahrgangsstufenteams die Jahrgänge von Klasse 5 bis 10 durchgehend begleiten. Dafür hat die Schule das Gütesiegel für individuelle Förderung und weiterhin das Berufswahl-Gütesiegel des Landes NRW erhalten.

Unter den kulturellen Aktivitäten der Schule sticht vor allem der Schulzirkus „Radelito“ hervor, für den täglich über 100 Schülerinnen und Schüler trainieren. Dieser ist weit über Köln hinaus bekannt und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit dem „Kulturbeutel“ ist auch eine Veranstaltungsreihe in der Schule beheimatet.

Auf gesunde Ernährung der Schüler wird in der Gesamtschule ebenfalls Wert gelegt: Obst und andere gesunde Lebensmittel sind am Schulkiosk günstiger zu erwerben als ungesunde, in der Mensa gibt es außerdem einen „Veggie-Day“. Ebenfalls eine nicht alltägliche Besonderheit: Mit dem belgischen Schäferhund „Nessie“ verfügt die WBG auch über einen eigenen Schulhund. (dro)

Derweil schreitet der Bau des neuen Gebäudes, das mit gut 193 Metern Länge die längste Schule der Stadt sein wird, zügig voran. „Die Kellergeschosse sind nahezu fertig, parallel dazu wurde bereits die technische Ausstattung mit den Kanälen und Kabeltrassen angelegt“, so Frenken. Die Fertigstellung des Rohbaus ist für den Oktober geplant.

WBG wird längste Schule der Stadt

Trotz des Baustellen-Ambientes ist Fabisch-Kordt froh, dass der Neubau direkt neben dem alten Gebäude realisiert werden kann. „Viel unangenehmer wäre es gewesen, wenn wir an einen Interimsstandort hätten ausgelagert werden müssen“, ist er überzeugt. Baulärm und Staub werden der Schule allerdings auch lange nach dem Umzug ins neue Gebäude erhalten bleiben, denn anschließend sollen sowohl der Altbau als auch die alte Sporthalle abgerissen werden, um auf deren Fläche eine neue Sechsfach-Sporthalle zu errichten.

Die endgültige Fertigstellung des gesamten neuen Gebäudeensembles ist für das Jahr 2024 geplant.

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