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Nach 50 JahrenLinie 3 verlängert – Haltestelle ab Montag in Betrieb

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Letzte Hand wird angelegt an die neue Endhaltestelle der Linie 3: Görlinger Zentrum. Ab Montag geht der zusätzliche Streckenabschnitt in Betrieb. Rund 50 Jahre brauchte die Umsetzung.

Letzte Hand wird angelegt an die neue Endhaltestelle der Linie 3: Görlinger Zentrum. Ab Montag geht der zusätzliche Streckenabschnitt in Betrieb. Rund 50 Jahre brauchte die Umsetzung.

Köln – 50 Jahre für 600 Meter – es bleibt zu hoffen, dass die Linie 3 nicht die Blaupause ist für andere Stadtbahnprojekte in Köln. Bereits in den 60er Jahren kam die Idee erstmals auf, die Linie über die Haltestelle Ollenhauerring hinaus bis an den Schumacherring in Bocklemünd zu verlängern.

Es folgten Jahre langwieriger Planungen, Bürgerbeteiligungen und Proteste. Die Hoffnung hatten zwischenzeitlich schon viele Bocklemünder aufgegeben. Doch Anfang 2018 passierte es dann wirklich: Bagger rollten an. Und jetzt ist es tatsächlich so weit: Am kommenden Montag können die Kölner erstmals mit der Linie 3 zum Schumacherring vorstoßen und an der neuen Haltestelle Görlinger Zentrum aussteigen.

„Die Bocklemünder wollten nicht mehr daran glauben“, sagt Bezirksbürgermeister Josef Wirges. Die Planung für die Linienverlängerung war von Anfang keine einfache. Zuerst wollte die Verwaltung die Schienen parallel zum Ollenhauerring verlegen – und zog sich den Zorn der Anwohner zu.

In den 90er Jahren streckten die städtischen Planer die Waffen. Nun verfolgten sie einen Trassenverlauf parallel zur Militärringstraße. Die Endhaltestelle Görlinger Zentrum jedoch sollte unterirdisch liegen. Jetzt schob das Land Nordrhein-Westfalen den Planern einen Riegel vor. Von einer unterirdischen Haltestelle müsse alleine schon wegen der Kosten abgesehen werden.

12 Millionen Euro Kosten

Schließlich lagen in den 2000er Jahren mehrere Varianten für eine oberirdische Lösung vor. Ein Favorit stach dabei aber nicht hervor. Die Bürger wurden beteiligt. Schließlich gab es dann eine Mehrheit für die jetzige Trassenführung entlang des Militärring mit der Abbiegung Richtung Westen, vorbei an der Grundschule Kunterbunt hin zum Schumacherring auf Höhe der Hausnummer 49.

Auch das eine Lösung, die nicht ohne Tücken ist. Nah an der Trasse liegen Wohnhäuser und eine Schule. Zwar sind die Schienen auf der neuen Strecke besonders abgefedert, dennoch müssen vor allem wegen der Lärmbelästigung in der Nacht an den Wohnungen Fenster ausgetauscht werden.

Rund 600 Meter neue Schienen braucht es für die Erweiterung der Linie 3 – und eine Bausumme von rund zwölf Millionen Euro. Eine Summe, für die rund 5800 Einwohner an die Stadtbahn angebunden werden. So viele Menschen wohnen in einem Einzugsbereich von 600 Metern rund um die neue Endhaltestelle. Doch bevor die Linie auf dem neuen Streckenabschnitt fahren kann, muss sie vorerst unterbrochen werden. Technische Anschlüsse fehlen noch. Darum ist die Linie 3 zwischen den Haltestellen „Bocklemünd“ und „Ollenhauerring“ von Sonntag, 26. August, ab 4 Uhr bis Montag, 27. August, bis 4 Uhr, gesperrt. Doch dann können alle Kölner endlich ins Görlinger Zentrum fahren.

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