Nach Angriff auf Union-Bus29 Fußball-Chaoten müssen sich vor Gericht verantworten

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Tatort: Mehrere Fahrzeuge stoppten die Ermittler nach dem Angriff.

Tatort: Mehrere Fahrzeuge stoppten die Ermittler nach dem Angriff.

  • Im August 2018 hatten Fußball-Fans nach einem Spiel den Fan-Bus von Union Berlin angegriffen.
  • Rund 100 Vermummte waren an der Autobahnauffahrt auf das Fahrzeug zugestürmt.
  • Wir berichten über den aktuellen Stand der Ermittlungen.

Köln – Rund ein Jahr nach dem Angriff auf den Fan-Bus von Union Berlin nach dem Spiel des 1. FC Köln im August 2018 haben Polizei und Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen. Insgesamt müssen sich 29 Fußball-Chaoten vor Gericht verantworten. Dies teilte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn auf Anfrage der Rundschau mit.

Den Angeklagten soll vor dem Kölner Amtsgericht der Prozess gemacht werden. In unterschiedlicher Tatbeteiligung wird den Fußballchaoten Landfriedensbruch, versuchte gefährliche Körperverletzung, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Termine für die umfangreiche Prozesse stehen noch aus. In zwei Fällen sollen die Prozesse vor Jugendgerichten in Aachen und Duisburg stattfinden. In einem Fall ist das Verfahren eingestellt worden. Vier Mal kam es wegen mangelnden Tatverdachts nicht zu einer Anklage.

Angreifer hatten im Gebüsch auf den Bus gewartet

Der Angriff auf den Bus der Gästefans in Bocklemünd hatte bei der Polizei für Entsetzen gesorgt. Polizeipräsident Uwe Jacob sprach von einer „neuen Dimension der Gewalt nach Fußballspielen“. Nach dem Spiel des FC hatten damals massive Polizeikräfte den Bus von Müngersdorf in Richtung Bocklemünd auf die A 1 begleitet.

Als der Bus der „Eisernen“ unmittelbar vor der Auffahrt zu Autobahn war, stürmten rund 100 Vermummte auf das Fahrzeug zu. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich die Angreifer dort gezielt in Gebüschen aufgehalten hatten und davon ausgingen, dass die Polizei ihre Begleitung schon beendet hatte. Doch die Beamten waren noch in der Nähe, bekam en die Attacke mit und verhinderten eine Massenschlägerei.

Nach dem gescheiterten Angriff auf die Berliner richtete sich die Gewalt gegen die Polizei. Die „Fans“ fuhren in ihren mitgebrachten Autos auf die Beamten zu und flüchteten teilweise. Vier Ermittler zogen ihre Dienstwaffen und konnten so einige Fahrzeuge stoppen. Andere rasten beispielsweise über die Venloer Straße über die Gegenfahrbahn davon und brachten andere Autofahrer in Gefahr.

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Willuhn sprach von einer „massiven Gefährdung“ der Polizisten. Einer der Haupttäter konnte nicht ermittelt werden. Er hatte einen Stein gegen den Fan-Bus geworfen, die Scheibe war zersplittert. Nach dem Ende der Ermittlungen gehen die Behörden nicht von einer Verabredung zu einer Schlägerei aus. Die Berliner sollten offenbar überraschend attackiert werden.

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