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Nach Aufstieg von Viktoria KölnWie es mit dem Sportpark Höhenberg nun weitergeht

Lesezeit 4 Minuten
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  • Nach dem Aufstieg des FC Viktoria muss der Sportpark Höhenberg für die Dritte Liga umgebaut werden. Zwei neue Tribünen sollen kommen.
  • Derzeit bietet die in der Merheimer Heide gelegene Arena Platz für 6214 Besucher, statt wie vorgeschrieben 10.000.
  • Wie es nun weitergeht und wie der Wechsel der Rheinseite verhindert wird erfahren Sie hier.

Köln – Mehrere Stunden hat die Besprechung der Verantwortlichen des FC Viktoria Köln in den Räumen der Geschäftsstelle am Montag gedauert. Nachdem die Mannschaft am Samstag den Aufstieg in die Dritte Fußball-Bundesliga perfekt gemacht hatte, sind nun Vorstand und Geschäftsführung gefordert. Denn sie wollen den Sportpark Höhenberg drittligatauglich machen, damit die Viktoria auch in der kommenden Saison im Rechtsrheinischen spielen darf.

Eine Reihe von Gutachten hat der Verein nun in Auftrag gegeben, dabei geht es um Brandschutz, Schallschutz, Verkehr. „Wir haben sehr gute Gespräche mit dem Baudezernenten der Stadt geführt, die Stadt will uns positiv begleiten. Ich gehe davon aus, dass wir in Höhenberg spielen dürfen“, sagt Vize-Präsident Holger Kirsch. Die neue Saison beginnt bereits am 19. bis 22. Juli.

Sportpark Höhenberg muss umgebaut werden

Die größte Baustelle bildet dabei das Stadion. Der Sportpark Höhenberg muss drittligatauglich umgebaut werden, um nach Willen des FC Viktoria Heimspielstätte zu bleiben. Derzeit bietet die in der Merheimer Heide gelegene Arena Platz für 6214 Besucher. Drittliga-Stadien, so schreibt es der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in seinen Zulassungsvoraussetzungen vor, haben jedoch über eine Mindestkapazität von 10.001 Zuschauern zu verfügen. Eine Ausnahmeregelung lässt der Verband in diesem Punkt nicht zu.

Alles zum Thema FC Viktoria Köln

Weil die auf der Schäl Sick fest verwurzelte Viktoria einen Wechsel der Rheinseite, dazu noch ins Südstadion, der Heimat des Erzrivalen SC Fortuna, aber unbedingt vermeiden möchte, hat der Club in den vergangenen Wochen im Hintergrund Pläne für einen provisorischen Ausbau des Sportparks Höhenberg erstellt. Angefertigt wurden sie von Holger Kirsch, der wein Architekturbüro leitet.

Die Pläne sehen die Errichtung einer sechs Meter hohen Stahlrohrtribüne vor, die auf der freien Rasenfläche hinter dem zum Haupteingang des Stadions gelegenen Tores gebaut und Platz für rund 3800 stehende Zuschauer bieten soll. Auf der gegenüberliegenden Torseite, zwischen VIP-Zelt und Gästestehplatztribüne gelegen, soll eine zweite Stahlrohrtribüne mit etwa 270 Sitzmöglichkeiten für gegnerische Anhänger entstehen. Bäume, das betont der Club, müssten dafür nicht gefällt werden.

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Die Kosten für die beiden neuen Tribünen in Höhe von rund 300.000 Euro trägt der dank der Unterstützung von Mäzen Franz-Josef Wernze mit enormer Finanzkraft ausgestattete FC Viktoria selbst. Dies hatte die Kölner Sportstätten GmbH als Eigentümerin und Betreiberin des Sportparks Höhenberg zur Bedingung gemacht, um das Vorhaben zu unterstützen. Vorgespräche mit dem DFB sowie den Behörden hat der Club geführt. Damit nun alles rasch vorangeht, hat die Sportstätten GmbH am Montag einen entsprechenden Bauantrag bei der Stadt eingereicht. Denn die Zeit drängt. Wegen des eng getakteten Zeitplans bis zum Drittliga-Start in zwei Monaten ist die Viktoria auf einen baldigen Entscheid angewiesen.

Mehr Toiletten und Videoüberwachung

Zu den Anforderungen des DFB für die Dritte Liga gehören neben einer größeren Arena auch mehr Toiletten-Anlagen und Videoüberwachung. Diese will die Viktoria nun errichten lassen. Das VIP-Zelt (Foto) soll stehen bleiben.

Auch die Stromzufuhr für das Flutlicht und die Fernsehübertragungen sollen verbessert werden. Aufgrund der geringen Parkmöglichkeiten ist an Spieltagen zudem ein Shuttle-Service von der Messe in Deutz nach Höhenberg vorgesehen.

„Bis Ende des Monats muss Klarheit herrschen, ob wir im Sportpark Höhenberg bleiben dürfen, damit wir im Falle einer Nicht-Erteilung der Baugenehmigung noch reagieren können“, fordern die Viktoria-Geschäftsführer Eric Bock und Axel Freisewinkel, die die Situation wie folgt einschätzen: „Wenn wir von der Stadt und der Polizei grünes Licht erhalten, wird auch der DFB sein Okay geben.“ Im Falle eines Neins ist ein Umzug ins Südstadion unausweichlich. Dort könnte es dann jedoch zu Belegungsproblemen kommen, da die in die Bundesliga aufgestiegenen Fußballerinnen des 1. FC Köln ihre Erstliga-Heimspiele nicht mehr im Franz-Kremer-Stadion am Geißbockheim austragen dürfen.

Um bei einem Verbleib in Höhenberg weitere Zeit für die Umrüstung des Stadions zu gewinnen, plant die Viktoria beim DFB die Einreichung eines Antrags, mit einem Auswärtsspiel in die Saison starten zu dürfen. „Jede Woche ist für uns kostbar“, begründet Freisewinkel. Die Zeit läuft.

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