Neue Geschäftsführung gesuchtLetzter Rettungsversuch für die Metropolregion Rheinland

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Das Stadt-Panorama von Köln 

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Köln – Im dritten Anlauf soll es funktionieren. Nein, muss es wohl. Nach zwei Geschäftsführungen in vier Jahren sucht der 2017 gegründete Verein Metropolregion Rheinland erneut einen neuen Chef oder eine Chefin. In einem Vermerk zur Klausurtagung des Vorstands heißt es: „Die Besetzung einer Geschäftsführungsstelle wird mit Hilfe einer Personalberatungsagentur neu ausgeschrieben. Die Verträge der bisherigen beiden Geschäftsführerinnen werden nicht verlängert. Sie scheiden zum 31. Januar 2022 aus.“ Damit ist der Versuch von Kirsten Jahn (Grüne, Köln) und Ulla Thönnissen (CDU, Aachen) offiziell gescheitert, die Region zu einen und wirtschaftlich nach vorne zu bringen.

Stephan Keller ist Vorsitzender der Metropolregion

Seit Sommer ist Stephan Keller, Düsseldorfer Oberbürgermeister und ehemaliger Kölner Stadtdirektor, Vorsitzender der Metropolregion. Er hatte im Rundschau-Interview angekündigt, den Verein neu auszurichten: Das Hauptaugenmerk soll auf der Lobbyarbeit für das Rheinland in Berlin und Brüssel liegen. So sollen Fördergelder in die Region fließen. „Ich will weg von einer kleinteilig angelegten Projektarbeit, wie sie zurzeit noch betrieben wird“, kritisierte Keller die Arbeit von Jahn und Thönnissen.

Die beiden Politikerinnen hatten vor zwei Jahren übernommen, nach dem ein Wirtschaftsmanager in der Geschäftsführung des Vereins krachend gescheiter war. Doch nach einiger Zeit machte sich erneut Enttäuschung bei den Mitgliedern breit, dazu zählen Städte und Kreise aus der Region sowie deren Industrie- und Handwerkskammern. Der Rhein-Sieg-Kreis etwa drohte mit Ausstieg. Bonn drohte nachzuziehen (wir berichteten). Der Landschaftverband Rheinland überlegte, die Mitgliederbeiträge einzusparen. Jahn und Thönnissen hatten die Chance, das Blatt zu wenden. Die Satzung sah für vergangenen Februar eine Selbstanalyse vor. Doch die wurde erst einmal verschoben und fiel dann inklusive Zukunftsperspektive so dünn aus, dass die Kritik nur noch lauter wurde. Von der Rundschau befragt, ob Thönnissen und Jahn gehen müssten, sagte damals Horst Becker, grüner Landtagsabgeordneter aus dem Rhein-Sieg-Kreis: „Unsere Kritik an deren Arbeit ist dazu Aussage genug.“

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Die mit der Kandidatenfindung beauftragte Agentur steht vor einer schwierigen Aufgabe. Gesucht wird ein Lobbyist mit Kontakten in Brüssel und Berlin sowie Verwurzelung im Rheinland. Weder haben die Personalfinder viel Zeit zum Suchen, noch der oder die Neue zum Einarbeiten. Keller hatte angekündigt, dass er am Ende seiner zweijährigen Amtszeit als Vorsitzender Erfolge präsentieren will. Denn, so heißt es unter den Mitgliedern: „Einen vierten Anlauf wird es nicht mehr geben.“

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