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Neue KrebstherapieCentrum für Integrierte Onkologie an der Kölner Uniklinik eröffnet

Lesezeit 3 Minuten
Der ganzheitliche Ansatz des CIO zeigt sich in hellen Behandlungsräumen ebenso wie im Kunsttherapie-Atelier.

Der ganzheitliche Ansatz des CIO zeigt sich in hellen Behandlungsräumen ebenso wie im Kunsttherapie-Atelier.

Köln – Alle Fachbereiche in der Krebstherapie unter einem Dach – das ist das Prinzip im Centrum für Integrierte Onkologie (CIO). Am Freitag wurde Deutschlands größtes Ambulanzgebäude für Krebspatienten auf dem Gelände der Kölner Uniklinik durch Ministerpräsident Armin Laschet feierlich eröffnet.

Die Landesregierung hat den Bau und die Erstausstattung des Gebäudes mit rund 115 Millionen Euro gefördert. Auf über 13.000 Quadratmetern werden ab November jedes Jahr rund 24.000 Krebspatienten behandelt. Zusammen mit den Unikliniken

Deutsche Krebshilfe freut sich üner das CIO

Aachen, Bonn und Düsseldorf ist das CIO eines von 13 onkologischen Spitzenzentren, das die Deutsche Krebshilfe in Deutschland fördert.

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„Wir von der Deutschen Krebshilfe sind über das CIO sehr glücklich“, betonte deren Präsident Fritz Pleitgen bei der feierlichen Eröffnung. Neben ihm und dem Ministerpräsidenten waren die Oberbürgermeisterin, der Universitätsrektor und der Leiter des Gutachtergremiums der Deutschen Krebshilfe unter den mehreren hundert Gästen der feierlichen Eröffnung. Hauptperson war eindeutig der Direktor des CIO, Michael Hallek. Er ist sein 2007 Direktor des CIO. Jahrelang hatte er sich für ein ganzheitlich ausgerichtete Zentrum eingesetzt.

Schon die Architektur des CIO ist außergewöhnlich. Die Fassade changiert farblich – je nach Perspektive sieht man ein rotes oder ein grünes Gebäude.

Klinikverbund

Rückenwind für den von Oberbürgermeisterin Henriette Reker angeregten Klinikverbund zwischen Universitätsklinik und den städtischen Kölner Kliniken gab es während der CIO-Eröffnungsfeier. Reker sagte dort : „Ich wünsche mir, dass ein Zusammenschluss wie dieser auch für den Verbund gelingt.“ Der Rektor der Kölner Universität, Axel Freimuth, unterstützte die Idee als „richtigen Weg, den wir weiterverfolgen sollten.“ Noch deutlicher drückte sich CIO-Direktor Michael Hallek aus: „Der Verbund ist unbedingt notwendig.“ Es könne nicht sein, dass Krebspatienten rechtsrheinisch, wo die städtischen Kliniken ansässig sind, eine andere Krebsbehandlung bekämen als linksrheinisch.

Ein Zusammenschluss ist im CIO gelungen: Hier kooperieren die Unikliniken Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf als gemeinsames Onkologisches Spitzenzentrum. (dha)

Auf sieben Etagen bietet es architektonisch alles, was Menschen in einer Ausnahmesituation wie eine sie Krebsbehandlung mit sich bringt, unterstützt. Durch zwei Lichthöfe ist es im Haus überall hell, lichtdurchflutet und freundlich. Wo immer möglich, wurde helles, lebendig gemustertes Echtholz verwendet.

Fachdisziplinen arbeiten in Clustern

„Architektur kann auch Medizin verändern. Es gibt keinen Raum außer den Toiletten ohne Tageslicht“, so Hallek. Beim Zentrum wurde lange überlegt, was für eine ganzheitliche Konzeption, bei der die Bedürfnisse des Patienten im Mittelpunkt stehen, wünschenswert ist. Die baulichen Strukturen spiegeln den interdisziplinären Ansatz. Das Prinzip im CIO lautet: Die Medizin kommt zum Menschen.

Dafür arbeiten unterschiedliche Fachdisziplinen in so genannten Clustern zusammen. „Das kann man sich wie eine Gemeinschaftspraxis vorstellen“, verdeutlicht Hallek. Durch die Cluster sind die Experten automatisch verzahnt und tauschen sich aus. Zum Wohl des Patienten. Gut 30 unterschiedliche Institute und Kliniken mit an die 2000 Mitarbeitern ziehen ab November vom Klinikcampus in das Gebäude.

„Es wird hier viel sprechende Medizin geben“, sagt Hallek und meint damit einerseits den Dialog mit den Patienten und anderseits den Austausch unter den Kollegen. Dabei geht der Kollegenkreis im CIO über die Stadtgrenzen hinaus – zu den Onkologen der Universitätskliniken Aachen, Bonn und Düsseldorf. Forschung und Therapie sind eng verbunden. Neue Studienergebnisse können schnell als Therapie umgesetzt werden. „So wird NRW zum Vorreiter bei der exzellenten Krebsforschung und- behandlung“, lobte Ministerpräsident Laschet.

Besonders am neuen CIO-Gebäude ist auch, dass Sport und Psychoonkologie mit viel Platz integriert sind. Im Erdgeschoss ist ein großer Fitnessraum, im Obergeschoss gibt es ergänzende Therapie-Angebote von Kunst- über Gesangs- bis hin zur Bewegungstherapie. „Das ist eine Krebsversorgung, wie sie sich die Menschen wünschen und ein einzigartiges Konzept in Deutschland“, sagt Hallek über sein Zentrum und hofft, dass das Konzept „international ausstrahlt“.

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