Neue VisualisierungenSo könnte die Messe-Zentrale in Köln aussehen

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Die Fassade ist in den beiden unteren Geschossen transparent gehalten, oben spiegelt sie die Verlaufsform wider.  

Köln – Offen und organisch. Das dänische Büro Cobe Architekten hat mit seinem Siegerentwurf für die neue Hauptverwaltung der Kölner Messe starke Themen der Zeit gewählt und daraus lichte Baukörper entwickelt (die Rundschau berichtete). Neue Visualisierungen zeigen, wie der geplant 80 Millionen teure Bau zum Blickfang auf der Deutz-Mülheimer Straße werden könnte. Das Hochhaus soll mit 19 Etagen auf 75 Meter wachsen und das jetzige Hochhaus (61 Meter) überragen. Es liegen auch Ideen der unterlegenen Büros vor.

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Aus mehreren Baukörpern und einem 75 Meter messenden Hochhaus besteht die Hauptverwaltung im Siegerentwurf. Das dänische Büro Cobe verspricht höchste Energiestandards. Gegenüber ist das jetzige Messehochhaus (61 Meter) zu sehen. 

Aufgrund der schwierigen baulichen Situation in der jetzigen Zentrale plant die Messe trotz der Corona-Krise (siehe Seite 2) einen Neubau auf der anderen Straßenseite. Laut Jury-Vorsitzendem Kaspar Kraemer setzt Cobe ein architektonisches Ausrufezeichen, das in „unprätentiöser, eleganter Form“ die Messelandschaft fortschreibe.

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Die Neubauten bestehen laut Messe aus drei Blöcken (maximal knapp 40 Meter Meter hoch), sowie einem Hochhaus, für den Großteil der 750 Mitarbeiter. Hier ist auch ein Hotel angedacht, dies ist aufgrund der Corona-Situation aber ungewiss. 2023 sollen die Arbeiten beginnen, zwei Jahre später fertig sein. Der Aufsichtsrat der Messe muss den Plänen noch zustimmen.

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Auch das zweitplatzierte Büro Kadawittfeldarchitektur aus Aachen setzt auf ökologische Bürogestaltung. 

Auch das Aachener Büro Kadawittfeldarchitektur hat sich für eine Unterscheidung in eine sogar 97 Meter hohe Landmarke und einen Ergänzungsbau entschieden. Die Pläne sehen einen Bau vor, der zum Dom hin ausgerichtet ist und sich geschossweise von acht auf vier Etagen verjüngt. Die Konzeptidee sieht grüne Aufenthaltsflächen unter freiem Himmel vor – Tageslicht soll in den Hof dringen.

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Neben einem deutlich höheren Hochhaus (97 Meter) ist ein zweiter Bau terrassenförmig angelegt, er verjüngt sich auf vier Etagen. 

Beide Gebäude folgen an ihrer östlichen Seite in einem großen Bogen und gebotenem Abstand dem Schwung der Autobahnzufahrten. Fassadenstreben in Rottönen zeichnen Etagen und Fensterfronten nach. Der Entwurf kam auf den zweiten Platz.

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Die Fassade ist in den beiden unteren Geschossen transparent gehalten, oben spiegelt sie die Verlaufsform wider.  

Als „markante Bauskulptur“ sieht das drittplatzierte Büro, KSP Engel, seinen Entwurf. Beide Gebäude bestehen je aus zwei Bauteilen, die sich durch die ansteigende Dachform verbinden.

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Verbindungen zwischen den beiden Gebäudeteilen sieht der drittplatzierte Entwurf von KSP Engel vor. 

Der geschwungene Grundriss des Messehauses soll die organische Form einer „grünen Lunge„ abbilden. Während die unteren beiden Stockwerke den Blick ins Innere erlauben, spiegelt die darüberliegende Doppelglasfassade die Gebäudeform wider.

Die Verbindungswege der Bauten sollen die Besucher vom Messeeingang Nord durch „Atriumhaus“ zum neuen „Forum“ führen. Stärker als die anderen Entwürfe schirmen die Bauten zu den Verkehrsströmen ab und öffnen sich zu den Messehallen. Das Braunschweiger Büro KSP Engel hat in Köln unter anderem das Kap am Südkai gebaut. Blickfang

Standort und Finanzierung

125 Millionen Euro Verlust hat die Messe für das vergangene Geschäftsjahr kalkuliert. Seit März haben keine Eigenveranstaltungen mehr in Deutz stattgefunden. Auch 2021 wird, das ist schon jetzt klar, durch die Pandemie ein sehr schwieriges Jahr.

Die Messe will die Verluste aus eigener Kraft ausgleichen, verfolgt aber ambitionierte Pläne nicht nur für die neue Zentrale: Fertig ist die neue Halle 1plus am Auenweg. Derzeit laufen vorbereitende Abbrucharbeiten für das neue Kongresszentrum Confex. Für die Realisierung hat die Messe eine Finanzspritze von 120 Millionen Euro bei den Eigentümern (Stadt Köln und Land NRW) beantragt. Die Stadt als 80-Prozent-Eigentümerin müsste 96 Millionen Euro tragen.

Nach Auskunft der Verwaltung laufen derzeit beihilferechtlichen Prüfungen sowie die Gespräche mit dem Land NRW als Mitgesellschafter. „Diese stehen kurz vor dem Abschluss“, sagte eine Stadtsprecherin, so dass der Rat vermutlich im März entscheiden könnte. (mft)

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