Neues Corona-TestverfahrenGurgeln mit einem Schluck Kochsalzlösung

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Mit einer Monovette wird die in den Becher gespuckte Kochsalzlösung aufgezogen – und kommt dann ins Labor.

Köln – Nicht nur die Unsicherheit, ob das Testergebnis positiv sein könnte, nagt an manch einem Patienten. Schon der Abstrich im Rachen oder in der Nase wird als unangenehm oder sogar schmerzhaft empfunden. Eine Tortur für viele, die zu regelmäßigen Corona-Tests verpflichtet sind.Nun führt die Stadt Köln ein neues Verfahren ein: Die Rachenspülung soll die Abstriche mit dem Tupfer sukzessive ersetzen. Auch die Kliniken Köln nutzen den Test bereits.

Der Ablauf des „Gurgel-Tests“ ist einfach: Der Patient nimmt Kochsalzlösung in seinen Mund, gurgelt damit dreißig bis sechzig Sekunden leicht im Rachen und spuckt das Wasser dann in einen Plastikbecher. Aus dem wird das Wasser mit einer Monovette, einem Röhrchen mit Plastikspritze, aufgezogen. Mit einem Barcode versehen kommt die Probe dann ins Labor.

Hoffnung auf höhere Akzeptanz

„Wir erhoffen uns eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung“, sagte am Freitag Gesundheitsdezernent Dr. Harald Rau. Die Tests seien leichter umsetzbar, auch für Kinder und Jugendliche. Entwickelt wurde das Testverfahren an der Uni Wien, überprüft mittels einer Studie mit 5000 Probanden. Auch die Stadt Köln hat eine Studie durchgeführt: Zusammen mit dem Labor Dr. Wisplinghoff untersuchte sie 183 Proben. „Die Ergebnisse zeigen, dass es ein gleichwertiges Verfahren ist“, so Rau.

Dies habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits im März bestätigt. Die Analyse im Labor ändert sich laut Dr. Hilmar Wisplinghoff nicht, es bleibt demnach beim sogenannten PCR-Testverfahren.  In Köln ist der „Gurgel-Test“ nicht neu: Die Städtischen Kliniken haben seit dem Frühjahr rund 24 300 Tests mit der Rachenspülung durchgeführt. Das Gesundheitsamt will das Verfahren nun der breiten Bevölkerung zugänglich machen. Zunächst soll es bei denjenigen angewandt werden, die sich häufiger testen lassen müssen, etwa Pflegepersonal, Einsatzkräfte oder Lehrende.

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Die Kosten übernimmt zunächst die Stadt, so der stellvertretende Gesundheitsamtsleiter Professor Gerhard Wiesmüller. Hausärzte sowie die Testzentren an Hauptbahnhof und Flughafen können den neuen Test noch nicht abrechnen. Sie bieten weiterhin die Methode per Abstrich an.

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