Neues LogoDie Kölner Feuerwehr befindet sich im Wandel

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Der Adler, ein großes F und der Dom - so sieht das Logo der Feuerwehr aus. Präsentiert wurde es von Dr. Nicole Grünewald (v.l.), Stadtdirektor Dr. Stephan Keller, Feuerwehrchef Dr. Christian Miller und Michael Wehle, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr.

  • Ohne Not verändert sich kein Konzern, kein Verein und keine Behörde.
  • Doch die Not der Feuerwehr ist groß.
  • Ein neues Markenzeichen soll Erneuerung und Attraktivität dokumentieren.

Köln – Es ist nicht bloß ein neues Logo, das am Mittwoch in der Fahrzeughalle der recht neuen Feuerwache in Deutz präsentiert wird, daran lassen die Verantwortlichen keinen Zweifel. Scheinwerfer leuchten, eine Bühne ist aufgebaut und schicke neue Autos aus dem Fuhrpark der Feuerwehr sind als Kulisse in Position gefahren worden.

„Es ist immer gut, wenn ein innerer Modernisierungsprozess nach außen sichtbar wird. Es ist mir ein persönliches Anliegen, die Feuerwehr ins 21. Jahrhundert zu holen“, erklärt der scheidende Stadtdirektor Dr. Stephan Keller, der in Kürze sein Amt als Oberbürgermeister von Düsseldorf antreten wird. Eine Kamera überträgt diesen Satz live in die sozialen Netzwerke der Feuerwehr.

Die Not der Feuerwehr ist groß

Ohne Not ändert kein Konzern, kein Verein und keine Behörde das Logo, schließlich geht es um Tradition und Identifikation. Doch die Not der Feuerwehr ist groß, das neue Markenzeichen soll Erneuerung und Attraktivität dokumentieren. „Wir haben große Personalprobleme, die sich in den kommenden Jahren verstärken werden. Es gilt unseren Auftritt zu modernisieren und zu zeigen, was wir zu bieten haben. Auch als Arbeitgeber“, sagt Feuerwehrchef Dr. Christian Miller (siehe Interview). Die Konkurrenz unter den Feuerwehren um gutes Personal sei groß.

Als Dr. Stephan Keller vor knapp vier Jahren nach Köln kam und als Stadtdirektor auch die Zuständigkeit für die Feuerwehr übernahm, brannte es intern lichterloh. In anonymen Briefen hatten sich mehrere Mitarbeiter über Arbeitsbedingungen und den Führungsstil der damaligen Chefriege beklagt. Die Stadt hatte schließlich eine Anwaltskanzlei als Ombudsstelle eingeschaltet, um die Wogen zu glätten und mit Christian Miller einen neuen Chef präsentiert. Seitdem ist Ruhe eingekehrt.

Erstmals haben Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr das gleiche Erkennungszeichen

Von „Turbulenzen“ spricht Keller, die haben im Logo der Feuerwehr nun Spuren hinterlassen, der Adler, seit 150 Jahren fester Bestandteil der Retter, musste ordentlich Federn lassen. Kreiert wurde das neue Erkennungszeichen von der Agentur „The Vision Company“, Geschäftsführerin ist Dr. Nicole Grünewald, gleichzeitig Präsidentin der Kölner Industrie- und Handelskammer (IHK). Per Folierung wird das Logo nun in den kommenden Monaten auf allen Fahrzeugen der Feuerwehr aufgebracht, parallel dazu wird das Abzeichen auf der Dienstkleidung ausgetauscht.

Erstmals haben nun Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr das gleiche Erkennungszeichen, auch das soll Identität und Zusammengehörigkeit stärken. Zu rund 210 000 Einsätzen wurde die Feuerwehr voriges Jahr gerufen, so viele wie nie zuvor, vor allem die Einsatzzahlen im Rettungsdienst nehmen seit Jahren zu. Im Einsatzdienst arbeiten rund 1000 Personen, in einigen Bereichen sind 25 Prozent der Stellen nicht besetzt.

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Zur Verbesserung der Atmosphäre hat unter anderem die Angleichung des Dienstbeginns bei Feuerwehr und Rettungsdienst geführt. Und die berufliche Perspektive. Noch in dieser Woche hat der Stadtdirektor 50 Beförderungen vorgenommen. Die Kommunikation habe sich verbessert. „Die Feuerwehr befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel“, so Keller. Der Reformstau der vergangenen 20 Jahre müsse sukzessive abgebaut werden.

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