Bezirkssportanlage WeidenpeschGremien beschließen Bau der Speedskating-Anlage

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Die neue Bahn soll auch Nicht-Mitgliedern zur Verfügung stehen.

Weidenpesch – Zum Schluss ging dann alles ganz schnell: Nachdem das Sportamt in Zusammenarbeit mit dem Speed Skating Club (SSC) Köln 1998 die Beschlussvorlage über die Beihilfe zum Bau einer Speedskating-Bahn auf der Bezirkssportanlage Weidenpesch erstellt hatte, wurde sie von den zuständigen Gremien geradezu durchgewunken: Ohne große Diskussionen beschlossen Sportausschuss, Bezirksvertretung Nippes und Finanzausschuss im November und Dezember des vergangenen Jahres eine städtische Beihilfe von 436.506 Euro an den Verein, zusätzlich zu den 35 000 Euro, die die Bezirksvertretung Nippes bereits vor zwei Jahren als Beihilfe beschlossen hatte.

„Das war sehr niederschmetternd“

Den Eigenanteil von 12,6 Prozent an den geschätzten Baukosten von etwa 540 000 Euro kann der Verein ebenfalls nachweisen. Die Finanzierung der neuen Sportanlage ist damit in trockene Tüchern – gerade rechtzeitig zum Fest und zur großen Erleichterung des SSC-Vorsitzenden Hanspeter Detmer, der seit Jahren mit großem persönlichem Einsatz für eine eigene Trainingsstätte gekämpft hatte.

Dabei sah es vor einem Jahr noch ganz anders aus: Ausgerechnet am Heiligabend 2018 hatte Detmer die Nachricht von der Ablehnung des Bauantrages durch die Verwaltung erreicht. „Das war sehr niederschmetternd“, sagt Detmer, der davon ausgeht, dass vor allem Unkenntnis über den Charakter seines Sports zu der damaligen Entscheidung geführt hatte. „Man hat uns mit Skateboard-Parks assoziiert, die durch die Sprünge und Tricks der Sportler eine bestimmte Geräuschkulisse erzeugen. Beim Speedskating wird aber nicht gesprungen, die Rollen bleiben die ganze Zeit am Boden, da hört man gar nichts.“ 

Bahn geht noch in diesem Jahr in Betrieb

Trotz des Rückschlags vor einem Jahr blieben Detmer und seine Mitstreiter beharrlich und konnten die zuständigen Stellen zu einem Umdenken bewegen, sodass die Baugenehmigung im vergangenen Sommer doch noch erteilt wurde.

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Auch wenn der Verein noch ein wenig an den Nachwirkungen der Verzögerung laviert – ein bereits getätigtes Bodengutachten muss erneut in Auftrag gegeben werden, da es nach dem Ablauf einer Frist verfallen ist – soll es nun zügig vorangehen: In der kommenden Woche soll es ein erstes Treffen zwischen dem beauftragten Bauunternehmen, dem Landschaftsarchitekten der Bahn sowie Vertretern des Sportamtes und der Bezirksverwaltung geben.

„Zurzeit wird noch das Inhaltsverzeichnis für den Bau erstellt, damit wir den Bauantrag stellen können. Dann geht das Prozedere los.“ Sollte der Winter weiterhin mild bleiben, schätzt Detmer, dass Ende Mai bis Anfang Juni die ersten Skater über die Bahn rollen könnten. „Sollte es noch einmal Bodenfrost geben, verschiebt es sich schlimmstenfalls noch einmal um zwei Monate. Aber sie wird definitiv noch dieses Jahr in Betrieb gehen können.“

Austragungsort für Wettbewerbe

Für den Verein ist das eine große Erleichterung, denn das vergangene Jahr ging an dessen Substanz – die Mitgliederzahl. „Viele sind nach der Unsicherheit des Jahres am Jahresende entnervt ausgetreten“, so Detmer, „auch weil unser Ausweichquartier in Leverkusen dank des Brückenbaus so schlecht zu erreichen war“.

Allerdings ist auch Nachwuchs in Sicht: „Ein erstes offenes Training war rappelvoll mit Anfängern, die gerade ihr erstes Paar Inlineskates geschenkt bekommen hatten.“ Auch andere Speedskating-Vereine aus benachbarten Städten seien über die Erweiterung des Angebots für ihren Sport dankbar.  Neben der immensen Verbesserung der Trainingsbedingungen für den Verein gibt die Bahn diesem auch die Möglichkeit, weitaus mehr Veranstaltungen anzubieten und Wettkämpfe auszutragen. „Unser Sport ist so vielfältig – vom Sprint über den Staffellauf bis zum Massenstart – den können sie durchaus mit der Leichtathletik vergleichen.“

Ins Auge gefasst ist zunächst eine NRW-Meisterschaft. „Ganz zurücklehnen können wir uns dann nicht“, sagt Detmer. „Wir wollen noch eine Bande installieren, für die Sicherheit und auch, um olympiatauglich zu sein.“ Die Bahn wird zwar eingezäunt, aber öffentlich zugänglich sein und auch Nicht-Mitgliedern zur Verfügung stehen. „Aber niemand wird hier ohne Helm fahren“, betont Detmer.  

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