Wetter-App für KölnHerr Heinrich ist der Herr über das Wetter in Nippes

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Seine Leidenschaft fürs Wetter teilen die 3000 Nutzer seiner Wetter-App: Dr. Frank Heinrich mit seiner privaten Wetterstation.

  • Frank Heinrich ist Doktor der Chemie und Herr über das exakte Wetter in Nippes - in seiner Wetter-App

Nippes – Auch wenn Gespräche über das Wetter nicht gerade den Ruf haben, besonders spannend zu sein – irgendwie interessiert das Geschehen am Himmel die meisten doch, und wenn es nur um die Auswahl der Tagesgarderobe geht. Wer über das Wetter in seiner Umgebung ganz genau Bescheid wissen will, der ist im Kölner Norden bei der Webseite www.nippes-wetter.de an der richtigen Adresse: In funktionalem Design gehalten, bekommt man hier einen Überblick über alle für das Wetter wichtigen Messgrößen – von der Temperatur über die Luftfeuchtigkeit, Windstärke und -richtung bis zur UV-Strahlung.

Angezeigt wird auch die Luftqualität mittels Feinstaub- Ozon- und Stickstoffdioxidanteil, man erfährt, wann genau Sonne und Mond über Nippes auf- oder untergehen. Und wer möchte, kann nachsehen, wann eine ISS-Raumstation in sichtbarer Nähe übers Veedel kreist oder wie der Wert der Radioaktivität gerade ist. Hinter der Seite steckt Frank Heinrich, Doktor der Chemie. In seinem Brotberuf ist er als Lehrer für Chemie und Physik tätig, seine Leidenschaft gilt jedoch schon lange dem Wetter. „Schon als Kind habe ich mich dafür interessiert und etwa mit einem eigenen Thermometer Buch über die Tagestemperaturen geführt“, sagt er.

Wetterstation gibt es schon für 1000 Euro

Durch einen Umzug im Jahr 2009 ergab sich für ihn die Möglichkeit, eine eigene Wetterstation anzuschaffen. „Vorher hatte ich immer im Erdgeschoss oder dem ersten Stock gewohnt, da hatte das keinen Zweck“, so Heinrich. „Damals bin ich im Stellwerkviertel in eine Wohnung in Dachnähe gezogen, da bot es sich einfach an.“ Die verschiedenen Messgeräte hatte er schnell angeschafft – schon für gut 1000 Euro lässt sich eine brauchbare Wetterstation zusammenstellen. „Bei professionellem Equipment geht das auch schon mal bis 18 000 Euro hoch“, weiß er. Mittlerweile hat er bereits die dritte Station mit modernen Sensoren an seinen Wettermast angeschlossen. Daran hängen ein Thermometer, ein Luftfeuchtigkeitsmesser, sowie die Sensoren für Windstärke und -richtung, UV-Strahlung und Feinstaub. Die meiste Zeit über arbeitet die Station autonom: Über einen kleinen Server werden die Messwerte einmal in der Minute auf die Website übertragen. „Dann schreibe ich noch jeden Monat eine Auswertung“, so Heinrich. „Die meiste Zeit verbringe ich aber tatsächlich mit der Programmierung der Website und der App.“

Neben ihm selbst weiß Heinrich noch von weiteren „Wetterfröschen aus Leidenschaft“, etwa in Niehl, Bayenthal oder Vogelsang. „Ich habe zwar keinen Kontakt mit ihnen, aber verfolge ihre Seiten regelmäßig, genauso wie Wetterstationen in Pulheim und Bergheim, oder auch die Seite Ruhrwetter.de“, so Heinrich. Aus diesen Quellen hat er die Beobachtung gezogen, dass das Wetter vor allem im Sommer durchaus kleinräumiger werden kann. „Ein typisches Nippeser Wetter gibt es nicht, das ist zu spezifisch“, stellt er klar. „Aber wenn es im Sommer zu Gewitterlagen kommt, kann es sein, dass es in Nippes gewittert und in Longerich die Sonne scheint.“ Er erinnert etwa an die Überschwemmung der KVB-Station Geldernstraße infolge eines Starkregenfalls vor ein paar Jahren. „Das war ein Phänomen, das nur einen Teil der Stadt betroffen hat.“

Seiten sind werbefrei und kostenlos

Nicht nur auf seiner Website bekommt Heinrich positive Rückmeldung, sondern auch durch die App, über die Nutzer die Werte auf ihrem Smartphone ablesen können. „Die wurde schon 3000 Mal herunter geladen“, sagt er. Das ist für ihn jedoch keine Versuchung, Kapital aus seinem Hobby zu schlagen. „Ich finde Werbung auf Internetseiten und Apps wirklich nervig, das will ich nicht haben“, sagt er. „Ich verdiene an der Seite nichts und möchte das auch gar nicht.“

www.nippes-wetter.de

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