Nur 20 cm AbstandWas Radfahrer an Kölns Straßen am meisten nervt

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Kein Mindestabend: Dieser Autofahrer kommt den  Radfahrerinnen auf der Bonner Straße sehr nahe.

  • Die Polizei hat in einer Art „Bürgerbeteiligung“ die Kölner aufgerufen ihre gefährlichsten Erlebnisse im Straßenverkehr zu melden.
  • In dieser Woche kümmert sich die Polizei erneut um das Thema „Sicherheit im Radverkehr“ und kontrollierte an den genannten Punkten die Verkehrsteilnehmer.
  • „Jeder ist sich selbst der Nächste“, sagte der Leiter der Direktion Verkehr, Werner Gross. Diese negative Eigenschaft im Straßenverkehr sollten Radfahrer, Autofahrer oder E-Scooter-Fahrer ablegen.

Köln – Drängelnde Autofahrer, kein Abstand zum Radfahrer, zugeparkte Radwege und die Vorfahrt missachten – dies sind die größten Probleme vieler Radfahrer in der Stadt. Die Polizei hat in einer Art „Bürgerbeteiligung“ die Kölner aufgerufen ihre gefährlichsten Erlebnisse im Straßenverkehr zu melden. 70 Kölner machten mit und teilten sie der Behörde mit.

In dieser Woche kümmert sich die Polizei erneut um das Thema „Sicherheit im Radverkehr“ und kontrollierte an den genannten Punkten die Verkehrsteilnehmer. Zu den gemeldeten Gefahrenstellen gehört fast jede größere Straße in der Innenstadt. Zum Beispiel: Hansaring. Dort beschweren sich Radfahrer über den nicht praktizierten Seitenabstand von 1,5 Metern zwischen Radfahrer und Autofahrer. Diese Problematik nannten Bürger auch auf dem Friesenwall, der Herkulesstraße, Zeughausstraße, Severinstraße, Pipinstraße oder Venloer Straße. „Auf der Herkulesstraße werden Radfahrer eng überholt. Das ist oft nur ein Abstand von 20 Zentimetern“, schrieb beispielsweise Martin Herrndorf.

Mehr als 200 Verstöße

Bei den Kontrollen am Dienstag hat die Polizei umfangreiche Verstöße festgestellt. Bis zum Nachmittag wurden fast 200 Verstöße von Autofahrern und Lastwagenfahrern geahndet. Bei diesen Verstößen ging es 92 Mal um zugeparkte Radwege, so ein Polizeisprecher.

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In 50 Fällen sei es zu einem Fehlverhalten von Radfahrern gekommen. 41 Mal stellten Polizisten Fehler beim Abbiegen fest. Zunächst wurden bei den Kontrollen nur zwei E-Scooter-Fahrer geahndet, die sich im Straßenverkehr falsch verhalten haben.

Eine Zunahme der Verstöße erwartet die Polizei bei nächtlichen Kontrollen. In der Vergangenheit wurden häufig betrunkene E-Scooter-Fahrer gestoppt. (ta)

Weitere Eingaben: Parken auf Radwegen. Hier wurde die Subbelrather Straße genannt, auch die Venloer Straße oder de Neumarkt. Bei der Inneren Kanalstraße gab es direkt mehrere Beschwerden der Kölner. Hier geht es darum, dass Autofahrer Radfahrer weghupen, Gas geben und sehr eng auffahren oder Autofahrer keinen Abstand halten. Die Polizei schaut sich die Gefahrenstellen an und will sie möglichst entschärfen – doch dies ist nicht immer möglich. Und deswegen appellieren die Beamten an die Verkehrsteilnehmer, Rücksicht zu nehmen und im hektischen Straßenverkehr auch mal zurückzustecken.

Negative Eigenschaft im Straßenverkehr

„Jeder ist sich selbst der Nächste“, sagte der Leiter der Direktion Verkehr, Werner Gross. Diese negative Eigenschaft im Straßenverkehr sollten Radfahrer, Autofahrer oder E-Scooter-Fahrer ablegen. So könne es zu einem besseren Miteinander kommen. Verkehrsdezernentin Andrea Blome wünscht sich auch mehr Rücksicht.

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Es dürfe auf den Straßen „kein Gesetz des Schnelleren geben“. Fehlverhalten müsse konsequent geahndet werden. „Strafen müssen weh tun“, betont Blome. Sie hofft, dass der neue Bußgeldkatalog mit höheren Bußgeldern doch noch in Kraft tritt. Blome will sich dafür einsetzen, dass sich Radfahrer sicher in der Stadt bewegen können.

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