Der Wunsch nach FreiheitStarke Frauen in Offenbachs Operetten

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Diese Frauen bringen Offenbach den Kölnern näher: Nicole Oberlinger, Astrid Freundenberger, Lena Roegler, Claudia Hessel, Natalie Hagen, Ulrike Neukamm, Marie-Christine Frank, Melanie Rossmann und Christina von Richthofen (v.l.).

Jacques Offenbachs Operetten sind voll von außergewöhnlichen Frauenfiguren, die auf gesellschaftliche Konventionen pfeifen. Sie stehen im Mittelpunkt der Werke, in denen der Kölner Komponist und seine Texter die absurde Vergnügungs- und Geltungssucht der Pariser Autoritäten verarbeiten. Von den Freiheiten, die die Charaktere der musikalischen Satire sich nahmen, wagten die Damen des 19. Jahrhunderts aus gesellschaftlich-politischen Gründen noch nicht einmal zu träumen.

Das Zusammenspiel von Macht und Erotik

In einigen seiner Opéra-bouffes verkörperte Hortense Schneider die Hauptfigur. „La Snéder“, wie die Diva genannt wurde, stellte Frauen dar, die sich eine Liebesheirat wünschten und sich nicht in die von Männern bestimmte Hochzeit fügen wollten. Offenbach gestand den Frauen eine eigene Entscheidung über sich selbst zu. In seinen Operetten möchten sie zentrale Aspekte ihres Lebens ändern und gehen dafür neue, teils drastische Wege. Immer im Mittelpunkt dabei: das Zusammenspiel von Macht und Erotik. Begehrende Herrscher verlieren die Kontrolle über ihre Lust und versuchen sie hinter offiziellen Vorgängen zu verbergen.

Geburtstags-Festival im Juni

Podiumsdiskussion der Kölner Offenbach-Gesellschaft und WDR3

Thema: Emanzipierte Frauenrollen bei Offenbach und Operette Oper Köln 3. Juni, 19 Uhr Eintritt frei Unter anderem dabei: Dr. Birgit Meyer, Intendantin Oper Köln, Frank Harders, Offenbach-Experte

Weitere Veranstaltungen im Offenbach-Jahr finden Sie unter www.yeswecancan.koeln/veranstaltungen

Kommen die Frauen mit ihrem Geliebten zusammen, erreichen sie einen Kompromiss oder müssen sie sich den gesellschaftlichen Konventionen beugen? Die Kölner können sich den Ausgang der Geschichten im Offenbach-Jahr 2019 auf den Bühnen der Stadt anschauen. Doch nicht nur die Operetten sind geprägt von Frauenpower. Das Organisationsteam des Offenbach-Jahres um Koordinatorin Claudia Hessel ist zum größten Teil weiblich. Diese Frauen bringen den berühmten Komponisten mit ihren Ideen unter die Kölner. Mehr als 200 Veranstaltungen unter dem Motto „Yes, we CanCan“ finden im Jubiläumsjahr in der Domstadt statt. Der Höhepunkt ist das Offenbach-Geburtstags-Festival, das vom 9. bis 28. Juni mit Opern, Premieren und Konzerten gefeiert wird. „Offenbach soll in Köln in der Breite sichtbar und hörbar gemacht werden und mit seiner Musik für Aha-Erlebnisse sorgen“, sagt Hessel.

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