Osterwochenende in KölnWetter und Verbote verhindern größere Ansammlungen

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Leerlauf: Am gesperrten Rheinboulevard war über die Ostertage nichts los.

Köln – „Tolle Aussicht, oder?“, fragt der junge Mann, der ironische Unterton ist nicht zu überhören. Gemeinsam mit seiner Freundin sitzt er am frühen Samstagabend auf der Mauer am Kennedyufer, wo sie sich den langsam hereinbrechenden Sonnenuntergang anschauen wollen – aber nicht wie angedacht auf den Stufen des Rheinboulevards, sondern hinter Absperrgittern.

Seit Mittwoch hat die Stadt aus Infektionsschutzgründen die beliebte Freitreppe am Deutzer Rheinufer mit Absperrgittern abgeriegelt – zu viele Menschen hatten sich dort laut Verwaltung zuletzt aufgehalten, ohne die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen zu beachten. Normalerweise gilt die Sperrung von 18 bis 2 Uhr, über Ostern war bereits ab 12 Uhr mittags Schicht im Schacht. Das junge Paar wusste davon nichts, ein Großteil der Kölner aber schon, nur wenige halten sich nun dort auf. Eine Sprecherin der Stadt sagt am Montag: „Insgesamt war es ein ruhiges Wochenende.“ Unter anderem das teils kühle Wetter könnte ein Grund gewesen sein.

Verweilverbot für den Brüsseler Platz

Auch an anderen beliebten Treffpunkten hat die Stadt kurz vor den Feiertagen die Reißleine gezogen und Verweilverbote etwa für den Brüsseler Platz und die umliegenden Straßen ausgesprochen. Hinsetzen und Stehenbleiben ist dort ab sofort und zunächst bis zum 19. April montags bis freitags von 18 bis 1 Uhr und samstags bis sonntags sowie an Tagen vor gesetzlichen Feiertagen von 15 bis 1 Uhr untersagt.

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Viel zu tun haben die Ordnungskräfte und ihre Kollegen aber ohnehin nicht, größere Ansammlungen sind im Belgischen Viertel an diesem Abend um kurz nach 18 Uhr nicht zu beobachten. Ein paar Eltern sind mit ihren Kindern auf dem Spielplatz neben der Kirche St. Michael, der vom Verweilverbot aber ohnehin ausgenommen ist. Auch am Aachener Weiher tummeln sich kaum größere Gruppen, ähnlich sieht es auf der Alfred-Schütte-Allee in Poll aus.

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Dort hatte sich in den vergangenen Wochen vermehrt die Autotuner- und Raserszene unter den Blicken zahlreicher Schaulustiger getroffen, es gilt ebenfalls ein Verweilverbot. Zusätzlich ist die Straße nur noch für Anlieger für den Kfz-Verkehr freigegeben, und es wurde ein Tempo-30-Limit eingeführt. Offensichtlich mit dem erwünschten Effekt. Weder am Karfreitag, dem obligatorischen Lieblingstag der Szene, noch am Samstag gab es aufheulenden Motorenlärm.

Allerdings rückte das Ordnungsamt der Stadt am Freitagabend nach Ehrenfeld aus, laut einer Sprecherin gab es Hinweise auf eine verbotene Geburtstagsfeier. Da niemand öffnete, kamen Schlüsseldienst und Polizei zur Hilfe. In der Wohnung feierten laut Sprecherin rund 40 Gäste einen 60. Geburtstag. Es wurden Personalien aufgenommen, die Menschen erwartet ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen die Schutzverordnung.

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