Pater Romano-AffäreRegenbogenfahne soll in Köln aus Protest gehisst werden

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Regenbogenfahne

Die Regenbogen-Fahne 

Köln – Die Thesen von Pater Romano Christen zur Homosexualität haben entsetzt. Die Reaktionen von Kardinal Woelki darauf haben enttäuscht. Zumindest die ehrenamtlich Tätigen der Pfarrei St. Theodor und St. Elisabeth in Vingst und Höhenberg. Die wollen deshalb am kommenden Sonntag ein Zeichen setzen. „Nach der Messe in St. Theodor in Vingst werden werden wir die Regenbogenfahne vor der Kirche hissen“, sagt Michael Petzold, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates.

Es war eine Rede, die Pater Romano Christen Anfang des Jahres als Direktor des Collegium Albertinum in Bonn vor Priesterseminaristen hielt. Zusammengefasst vertrat er dabei die Ansicht, dass Homosexualität aus einem gestörten Verhältnis zum eigenen Körper entspringe. So entstehe eine narzisstische Störung, die therapierbar sein. Homosexualität als Krankheit also. Als der Inhalt des Vortrags vor wenigen Wochen durch einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung an die Öffentlichkeit kam, befand sich Kardinal Woelki auf einer Dienstreise in Israel. Er ließ über Generalvikar Markus Hofmann ausrichten, dass er die Auffassungen Christens nicht teile und bei Rückkehr ein Gespräch mit ihm führen werde. Nach dem Gespräch gab der Kardinal eine Mitteilung dazu heraus, die denkbar knapp gehalten war – und den größten Teil nahm dabei ein, dass er dem Pater für seine „wertvolle Arbeit“ dankte und ihm sein Vertrauen aussprach. Damit dementierte Woelki Gerüchte, er werde Pater Romano wegen seiner Äußerungen absetzen.

Paetzold dazu: „Das ist völlig unzureichend“, sagt der Gemeinderatsvorsitzende. Mit der Regenbogenfahne als Symbol für die Vielfalt der Lebensformen wollen er und die Ehrenamtler zeigen, dass sie von der Bistumsleitung eine klares Umdenken bei der Sexualmoral erwarten. „Wir sind es leid, uns für unsere Kirche andauernd entschuldigen zu müssen.“ Immer wieder stünden sie als Christen für solche Thesen in der Kritik, „die nicht mehr ins 21. Jahrhundert passen.“

Die Pfarrei St. Theodor und St. Elisabeth ist die Gemeinde von Pfarrer Franz Meurer. Steht der über Köln hinaus bekannte Geistliche hinter der Aktion? „Offiziell hissen nur die Ehrenamtler die Fahne an unserem Mast vor der Kirche“, sagt Paetzold. Was weniger über Solidarität als wohl über die Sorge vor Sanktionen aussagen soll.

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