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Personal, Leistungen, StrukturSo wollen die Städtischen Kliniken aus dem Minus kommen

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Krankenhaus Holweide Archiv

Das Krankenhaus Holweide (Archivbild)

  • Die Städtischen Kliniken benötigen knapp 100 Millionen Euro, um aus dem Minus herauszukommen.
  • Wie wollen die Kliniken an dringend benötigtes Personal kommen und was soll sich bei medizinischen Leistungen ändern?

Köln – Auf der Suche nach dringend benötigten Pflegekräften locken die städtischen Kliniken mit einer Art Rundum-Sorglos-Paket.

Das Angebot umfasst unbefristete Arbeitsverträge, Vergütung nach Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD), Weiterbildungsmöglichkeiten, individuelle Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuung und ein KVB-Jobticket. Der Aufwand kommt nicht von ungefähr.

Mehr Pflegekräfte einzustellen ist eine der zentralen Forderungen des Sanierungsgutachtens, das die Wirtschaftsberatung Ernst & Young kürzlich dem Aufsichtsrat der Kliniken Köln gGmbH und dem Finanzausschuss des Stadtrats vorgestellt hat. Es zeigt Wege auf, wie die mit hohen Millionendefiziten kämpfenden Kliniken bis 2023 wieder eine schwarze Null erreichen können.

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Medizinische Leistungen sollen gesteigert werden

Nach Rundschau-Informationen setzen die Gutachter dabei auf eine erhebliche Steigerung der medizinischen Leistungen. Durch mehr Behandlungen solle die Ertragssituation rasch und nachhaltig verbessert werden, das sei aber nur möglich, wenn mehr Pflegepersonal eingestellt werde. Die Rede ist von bis zu 200 Pflegern. Voriges Jahr waren die Erlöse aus stationären Leistungen wegen Mangels an Pflegekräften drastisch eingebrochen.

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Weiterer Knackpunkt ist die Frage nach dem künftigen Medizinkonzept – mit Themen wie Bündelung von Ressourcen und Abschaffung von Doppelstrukturen. Wie zu erfahren war, enthält das nun vorgelegte Gutachten im Vergleich zur vorläufigen Fassung vom März finanziell gesehen keine großen Änderungen.

Demnach benötigen die Kliniken bis 2021 rund 100 Millionen Euro Finanzhilfen von der Stadt. Im Februar wurde bereits ein 30 Millionen-Darlehen in Eigenkapital umgewandelt, 2020 und 2021 sollen je 10 Millionen folgen. Ob die zugesagten Summen ausreichen, hängt davon ab, ob sich die ambitionierten Pläne mit Wachstumsraten von acht Prozent auch umsetzen lassen. Gelinge dies nur zum Teil, werde die Sanierung deutlich länger dauern und mehr Geld kosten, so das Gutachten. 

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