Petelkau geht aufs GanzeKölner CDU-Chef arbeitet nicht mehr in Teilzeit

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Fokus auf die Politik: CDU-Chef Bernd Petelkau arbeitet nicht mehr Teilzeit.

Fokus auf die Politik: CDU-Chef Bernd Petelkau arbeitet nicht mehr Teilzeit.

Köln – CDU-Fraktions- und Parteichef Bernd Petelkau, 53, arbeitet seit Jahresende nicht mehr Teilzeit bei einer Servicegesellschaft der Commerzbank in der Nähe von Frankfurt, er konzentriert sich offensichtlich auf eine Karriere als Berufspolitiker. Petelkau sitzt seit 2014 im Stadtrat und seit 2017 im NRW-Landtag.

Er bestätigte der Rundschau nur, dass er den Job zum 31. Dezember 2018 beendet hat. Fragen zu den Beweggründen ließ der Diplom-Kaufmann unbeantwortet – unter anderem, ob die zeitliche Belastung zu groß war oder warum er sich auf die Politik konzentrieren wolle.

Im Interview hatte Petelkau 2017 auf die Frage, warum er weiter in Teilzeit arbeite, gesagt: „Es sind zwei Dinge: Zum einen habe ich als Vater von vier Kindern eine Verantwortung für die Familie, auch finanziell. Politische Mandate sind nun mal zeitlich begrenzt. Und zum anderen gibt mir der Job auch ein Stück Unabhängigkeit, das ist mir wichtig. Deshalb möchte ich ihn behalten.“ Was sich daran geändert habe, ließ Petelkau ebenfalls unbeantwortet. Als Landtagsabgeordneter erhält er monatlich 10 726 Euro, als CDU-Fraktionschef 1789,20 Euro.

„Das wurde höchste Zeit“

Ein Mitglied des CDU-Vorstandes sagte: „Das wurde höchste Zeit. Fraktionschef in Köln zu sein ist schon eine ausfüllende Aufgabe.“ Oftmals sei Petelkau bei Terminen nur 30 oder 45 Minuten vor Ort und verschwinde. In der Vergangenheit hatte es immer mal wieder Kritik an Petelkaus Ämterhäufung gegeben. Er ist Chef der CDU-Fraktion im Rat, des Kreisverbands und des Bezirksverbandes Lindenthal. Er sitzt in vier Rats-Ausschüssen, hat zudem den stellvertretenden Vorsitz des CDU-Bezirksverbandes Mittelrhein inne und ist kulturpolitischer Sprecher im Land. Aktuell gehört er vier Aufsichtsräten an.

Ob sich Petelkaus Entscheidung auf die Wahl 2020 auswirkt, ist unklar. Bei der vorigen Oberbürgermeisterwahl hatte die CDU auf einen eigenen Kandidaten verzichtet und die parteilose Henriette Reker unterstützt. Petelkau sagte: „Weiterhin hält die CDU Köln an ihrem Kurs fest, erst Ende des Jahres eine OB-Kandidatin oder einen OB-Kandidaten zu benennen. Wir respektieren, dass sich die Oberbürgermeisterin zuerst einmal äußern will, ob sie 2020 wieder antritt.“ Auf die Frage, ob er sich eine eigene Kandidatur vorstellen könnte, sagte Petelkau: nichts.

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