Köln – Neuer Fall für die Kölner Mordkommission: In einer Wohnung in Lindenthal haben Polizisten am Dienstagnachmittag eine männliche Leiche gefunden. „Wir gehen von einem Gewaltverbrechen aus“, heißt es aus dem Polizeipräsidium. Die Ermittler gehen nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass die Schwester (62) des Getöteten (64) für die Tat verantwortlich sein soll. Die 62-Jährige soll ihren Bruder nach Rundschau-Informationen vergiftet haben. Der Frau wird Mord vorgeworfen. „Sie ist dringend tatverdächtig“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.

Die 62-Jährige habe ihren schwer behinderten Bruder über den längeren Zeit versorgt und die Pflege übernommen. Am Dienstag fand eine weitere Familienangehörige die Leiche des 64-Jährigen und informierte die Einsatzkräfte. Vermutlich ein oder zwei Tage zuvor soll es zu dem Verbrechen gekommen sein, hieß es von der Polizei. Wie die Rundschau erfuhr, musste die Schwester von Rettungskräften versorgt werden. Sie hatte sich offenbar nach der Tat verletzt. „Sie ist in ärztlicher Behandlung“, berichteten die Beamten. Die Hintergründe des Verbrechens sind noch nicht geklärt. Wie weiter zu erfahren war, wollte der 64-Jährige nicht mehr zu Hause gepflegt werden, sondern wollte in ein Pflegeheim. Nach einem Unfall war der 64-Jährige schwer behindert und musste versorgt werden.

Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an. Auch ein chemisch-toxikologisches Gutachten wurde angeordnet. Es soll herausgefunden werden, wie der Giftstoff auf den Körper des Mannes gewirkt hat. Was die Frau ihrem Bruder verabreicht hat, blieb unklar. (ta)