Abo

Polizeipräsident Jürgen MathiesAuch an Karneval Problemgruppen aus Nordafrika unterwegs

Lesezeit 2 Minuten
Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies im Rundschau-Gespräch

Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies im Rundschau-Gespräch

Köln – In Köln sind auch an den Karnevalstagen Problemgruppen aus Nordafrika unter anderem am Dom unterwegs gewesen. „Am Sonntagnachmittag mussten wir kurzfristig Einsatzkräfte aus dem Domumfeld verlagern. Unmittelbar danach sammelte sich diese hochproblematische Klientel auf der Domtreppe“, erläuterte Polizeipräsident Jürgen Mathies im Gespräch mit der Rundschau. Die Polizei sei sehr entschieden aufgetreten und habe damit mögliche Straftaten verhindert. Aus Sicht des Polizeipräsidenten zeige dies, „wie wichtig es ist, an unserer Strategie der erhöhten Präsenz festzuhalten“.

Mathies äußerte sich skeptisch, ob eine größere Zahl von Tätern für die Übergriffe an Silvester zur Verantwortung gezogen werden kann. „Ich will da keine falschen Versprechungen wecken.“ Nach Angaben der Staatsanwaltschaft befinden sich 13 Verdächtige in Untersuchungshaft, es gibt 59 Beschuldigte. Dies seien angesichts von 1054 Anzeigen eine „geringe Zahl“, sagte Mathies. Die Vorfälle im und rund um den Bahnhof bezeichnete er als „grässlich und wirklich schlimm“. Er habe zahlreiche Videos der Vorfälle gesehen. Die Opfer hätten Qualen erlitten und seien hilflos gewesen. Dies sei schwer zu ertragen.

Auch für die Zukunft kündigte der 55-Jährige eine stärkere Polizeipräsenz rund um den Dom, aber auch auf den Innenstadtringen an. Seine Polizeibehörde müsse dafür personell verstärkt werden. Es sei aber nicht hinnehmbar, dass die Bürger Angst etwa vor aggressiven Bettlern, Drogenhändlern oder Schmutzecken haben müssten.

Mehrfach forderte Mathies, dass in Köln ein Umdenken stattfinden muss. „In Köln muss sich etwas ändern.“ Man müsse sich fragen, ob es etwa an Karneval normal sei, dass man sich in bestimmten Vierteln in Dreck und einem Meer aus Glasscherben bewegen kann. Das seien aber Fragen, die die Polizei nicht alleine, sondern nur in Zusammenarbeit mit Ordnungskräften der Stadt angehen könne.

Rundschau abonnieren