1. „Porzer Rheinromantik“Bunter Himmel und Grüße in die Welt

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Ein eigenes Feuerwerk hat das Orga-Team Dank einer Spende eines Porzer Unternehmens am ersten Tag auf die Beine stellen können.

Ein eigenes Feuerwerk hat das Orga-Team Dank einer Spende eines Porzer Unternehmens am ersten Tag auf die Beine stellen können.

Porz – Es ist eine Mischung von Hoffen und Bangen in den Blicken von Markus Galle und Henk van Benthem. „Der Wind ist noch zu stark“, sagt der Präsident der Poorzer Nubbele zu Bezirksbürgermeister van Benthem und deutet von der Bühne aus mit dem Finger auf die bunten Fähnchen, die das Orga-Team der ersten Porzer Rheinromantik über das Friedrich-Ebert-Ufer am Bezirksrathaus gespannt hat. Holger Harms steht derweil am Historischen Treppenaufgang unweit des Teams von Pyrotechnikerin Brigitte Alef von der Firma Weco aus Eitorf. Der Ideengeber für die Veranstaltung ist genauso gespannt wie Alef. Sie schaut auf die Messgeräte. „Der Regen ist für das Feuerwerk egal“, sagt sie. Schlimm sei nur der Wind. Ist der zu stark, darf das Feuerwerk nicht gezündet werden. „Zu gefährlich“, sagt Alef. Verglühende Partikel könnten von einem starken Wind Richtung Zuschauer geweht werden.

Die stehen mit Regenschirmen bestückt auf der Uferpromenade. Anja Huber, die das Orga-Team wie auch etliche andere Ehrenamtler fleißig unterstützt, kommt in Richtung Bühne. „Wenn Du schlechte Nachrichten hast, kannst Du wieder gehen“, sagt Bezirksbürgermeister van Benthem augenzwinkernd. Hat sie nicht. Dann die erlösende Nachricht für alle Gäste über Mikrofon. Das Feuerwerk kann wie geplant starten. Musik von John Miles ertönt und passend dazu färbt sich der Himmel am Rheinbogen am Porzer Ufer in bunten Farben.

Viel Applaus und positive Rückmeldung

Einige Minuten dauert das Spektakel, das ein Porzer Unternehmen für die Premiere der Porzer Rheinromantik gesponsert hat. Der Aufbau dafür dauert länger. Allein für die Komposition gehen vier bis fünf Stunden drauf, erklärt Pyrotechnikerin Brigitte Alef. Alles muss im Computer programmiert werden, damit das Feuerwerk später auch synchron zu der Musik abgefeuert wird. Unterstützt wird Alef von ihren Kollegen Saskia Kothen, Nicole Solbach und Sascha Göp. Rund 20 Stunden haben sie inklusive Aufbau in das Farbenspiel am Porzer Himmel investiert. Lohn der Mühen: Viel Applaus am Abend und etliche positive Rückmeldungen in Sozialen Netzwerken. Den bekommen auch die Organisatoren um Holger Harms, Henk van Benthem, Bürgeramtsleiter Karl-Heinz Merfeld und Markus Galle.

Alles zum Thema Kölner Lichter

Harms als Ideengeber und van Benthem als Veranstalter hatten schon Ende vergangenen Jahres mit der Premiere des Porzer Rheinnachtsmarktes ein glückliches Händchen bewiesen. Auch wenn, wie beim ersten Tag der Porzer Rheinromantik, Petrus damals am Wasserhahn gedreht hatte. „Petrus wollte wohl testen, was die Porzer aushalten können, die haben es ihm gezeigt“, so van Benthem. Demnächst gebe es bei einer Veranstaltung am Friedrich-Ebert-Ufer von Porz schönes Wetter, so van Benthem. Da musste der Porzer Bezirksbürgermeister gar nicht so lange warten.

Am zweiten Tag der Veranstaltung hat Petrus ein Einsehen, sehr zur Freude der Organisatoren und Besuchern. Familien nutzen die Möglichkeiten, ihre Pänz auf einem der Karussells ein paar Runden drehen zu lassen. Wie am ersten Tag gibt es Luftballon-Aktionen, mit denen nette Grüße von Porz in die Welt geschickt werden. Bürgeramtsleiter Merfeld ist auch dabei. Den Gruß auf der Karte widmet er seiner Frau Gabi. Später wird er auf Facebook posten, dass die Karte von Jemandem in einem Waldgebiet von Amöneburg-Mardorf im Landkreis Marburg in Hessen gefunden wurde. Merfeld hatte seine Rufnummer auf die Karte geschrieben und der Finder ihm ein Foto mit der Karte an sein Smartphone zurückgeschickt – eine nette Erinnerung.

Am Abend ist das Friedrich-Ebert-Ufer voll. Musikalisch hatte zuvor Graham Bonney eingeheizt, zwischendurch unterstützt von Fööss-Mitglied Erry Stoklosa. Am Bezirksrathaus sind einige Fenster geöffnet. In ihnen stehen Musiker mit Trompeten und Posaunen. Sie sollen den Schiffskonvoi der Kölner Lichter von Zündorf kommend in Richtung Köln begrüßen. Über Zündorf steigen Raketen in die Luft und färben den Himmel bunt. Der Schiffskonvoi setzt sich in Bewegung.

Tolle Atmosphäre

Mit dabei Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf der MS Rheinenergie. Die Musiker in den Fenstern des Bezirksrathauses spielen unter anderem „Amazing Grace“ oder „So ein Tag, so wunderschön wie heute“. Die Schiffe ziehen an der vollbesetzten Porzer Promenade vorbei gen Sonnenuntergang in Köln. Die Menschen auf dem Wasser und an Land winken sich gegenseitig zu. Smartphones sind gezückt, der Moment soll in Video und Bild festgehalten werden. „Mega“, sagt Markus Galle. „Ich muss zugeben, dass ich bei so einem tollen Anblick sogar beinahe ein Tränchen verdrücken musste.“

Zum Abschluss gibt es dann das Feuerwerk der Kölner Lichter auf LED-Wand zu sehen und die zweitägige Porzer Rheinromantik findet mit viel Lob seitens der Gäste am Abend und später noch in Sozialen Netzwerken ihren Abschluss.

Drei Fragen an...

Holger Harms, Ideengeber und Mitorganisator der Porzer Rheinromantik.

Die Premiere der Rheinromantik ist Geschichte. Wie zufrieden sind Sie mit der Veranstaltung?

Zufrieden? Das ist überhaupt gar kein Ausdruck für das, was wir jetzt kurz nach der Veranstaltung empfinden. Die Porzer Rheinromantik wurde gleich in ihrem ersten Jahr vom Publikum angenommen. Das Wetter spielte am ersten Tag zwar noch nicht perfekt mit, aber das hat die Menschen nicht davon abgehalten, fernzubleiben. So haben wir schon sehen können, dass unser Konzept die Leute neugierig gemacht hat. Am zweiten Tag wurden dann alle Erwartungen übertroffen. Die glücklichen und fröhlichen Gesichter unserer vielen Besucher waren der größte Lohn für die Arbeit, die eine solche Veranstaltung mit sich bringt.

Rheinromantik, Rheinnachtsmarkt – Sie scheinen den Nerv der Porzer getroffen zu haben.

Eine sehr häufige Aussage unserer Besucher ist die, dass solche Veranstaltungen in Porz gefehlt haben. Unsere Idee, einen der schönsten Orte von Porz zu einem Treffpunkt für alle Porzer zu machen, hat sich etabliert. Die Atmosphäre am Samstagabend war unglaublich entspannt und fröhlich – die Porzer sind fröhlich, und das durften wir erleben. Porz und seine Bürger dürfen sich zeigen – in Porz – und wir liefern gerne den Anlass dazu.

Sie sprachen im Vorfeld der Rheinromantik von einer dritten Veranstaltung am Porzer Rheinufer. Auf was dürfen sich die Porzer Bürger noch freuen?

Wir werden aus dem Rheinnachtsmarkt, der Rheinromantik und einer weiteren Veranstaltung nun eine Reihe machen, sodass Porz zukünftig dreimal im Jahr an der Rheinpromenade ,Ihren’ eigenen Treffpunkt erleben werden. Die weitere Veranstaltung wird sehr viel mit kulinarischen Genüssen zu tun haben. Mehr werden wir zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht verraten – denn nach nur fünf Wochen Vorbereitungszeit für die Premiere der Porzer Rheinromantik möchten wir jetzt einen deutlich längeren Vorlauf nutzen, um das dritte Format in Ruhe auf die Beine zu stellen.

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