Gefährlich und viel zu lautBürger in Köln-Zündorf fordern Durchfahrtsverbot für Lkw

Lesezeit 3 Minuten
Lkw-Zuendorf2 Zündorf

In den engen Zündorfer Hauptverkehrsstraßen soll  der Lkw-Durchgangsverkehr unterbunden werden.

Köln-Zündorf – Ein halbes Jahrhundert alt ist das Versprechen von Politikern und der Verwaltung, Zündorf werde durch den Bau einer Umgehungsstraße vom Durchgangsverkehr entlastet. Weder zu Zeiten der selbstständigen Stadt Porz noch später in Kölner Regie sind aber Taten gefolgt. Es  wurden nur immer wieder mal neue Lösungsvarianten ins Spiel gebracht. Der Verkehrsfluss allerdings hat sich von Jahr zu Jahr verstärkt, zum Unmut der Anwohner.

Eine Gruppe Zündorfer Betroffener aus den Reihen der Mitglieder des Bürgervereins versucht jetzt, per Bürgerantrag ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen durchzusetzen. Der Strom der jeweils täglich rund 10000 Fahrzeuge, die morgens über die Schmittgasse in Richtung Köln und nach Feierabend über die Hauptstraße zurück in Richtung Süden fahren, soll zumindest um einen erheblichen Teil des Lkw-Verkehrs verringert werden. In Spitzenzeiten donnere nämlich derzeit „jede Minute ein Lkw durch die engen Zündorfer Straßen“, sagen Reiner Lindlahr und seine Mitstreiter als Unterzeichner des Antrags.

Anwohner in Zündorf hoffen auf weniger Lärm

Das Bürgerbegehrens wurde im Frühjahr des vorigen Jahres der Geschäftsstelle für Anregungen und Beschwerden zugeleitet. Es steht für die Januarsitzung der Bezirksvertretung auf der Tagesordnung. Die Belastung werde nicht zuletzt aus der städtischen Lärmaktionsplanung von 2019 deutlich, die Belastungsschwerpunkte aufführt und in der die Zündorfer Hauptstraße „fast die einzige Straße im gesamten rechtsrheinischen Süden ist, die als Straße mit hoher Verkehrsbelastung ausgewiesen ist“, hebt Reiner Lindlahr hervor.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wenn zumindest versucht werde, den Lkw-Durchfahrtsverkehr herauszunehmen, lasse sich der Lärm reduzieren. Und an der Hauptstraße verringere sich die Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern. Vor allem im Abschnitt zwischen der Houdainer Straße und dem Ende der Hauptstraße am Kreisverkehr im Süden sei die Straße sehr eng, es fehlten Radwege und die Bürgersteige seien teilweise so schmal, dass kein Kinderwagen oder Rollstuhl drauf passt. Auch Zebrastreifen für sichere Querungen fehlten. Zudem sei der Straßenbelag holprig und häufig geflickt.

Hauptstraße in Köln-Zündorf sollte vor Jahren neu geplant werden

Die Befürworter des Lkw-Durchfahrtsverbotes erinnern an einen fast zehn Jahre alten Beschluss der Bezirksvertretung Porz, demzufolge die Verwaltung zwecks Abhilfe ein „Planungskonzept für die Neugestaltung der Hauptstraße in Zündorf“ erstellen sollte. Geschehen sei nichts, die Verwaltung habe das mit Personalmangel begründet.

Dem Bürgerantrag folgend könne das Lkw-Durchfahrtsverbot mit dem Zusatzschild „Anlieferverkehr frei“ verbunden werden, ähnlich wie das in Poll auf der Siegburger Straße gehandhabt werde. Damit würde nur der Durchgangsverkehr – beispielsweise von Tanklastfahrzeugen in Richtung Evonik - ausgeschlossen. Solche Fahrzeuge müssten über die Autobahn umgelenkt werden; Verstöße gegen das Durchfahrtsverbot ließen sich anhand der Ladepapiere erkennen und ahnden. Lieferfahrzeuge für örtliche Anlieferungen wären nicht betroffen. Die Antragsteller sprechen sich überdies für ein komplettes Lkw-Verbot auf der Straße Alte Apotheke aus. Dort komme es wegen der Enge oft zu gefährlichen Situationen. Wegen einer anliegenden Kindertagesstätte sei Abhilfe dringend nötig.

Rundschau abonnieren