Köln-ZündorfVerlängerung der KVB-Linie 7 nach Lülsdorf wieder realistisch

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Bislang endet die Linie 7 im Porzer Süden in Zündorf.

  • Seit Jahren gibt es Überlegungen, die KVB-Linie 7 von Zündorf aus Richtung Lülsdorf zu verlängern.
  • Nun soll es die KVB richten. Die Bezirksvertretung will die Federführung des Projekts an die Verkehrsbetriebe übergeben. Damit könnte neuer Schwung in das Projekt kommen.

Köln-Zündorf – Seit es Pläne des Rhein-Sieg-Kreises für eine zusätzliche Stadtbahnverbindung von Niederkassel-Lülsdorf auf die linke Rheinseite nach Köln gibt, macht sich die Porzer Politik Hoffnung, dass damit auch die Linie 7 endlich verlängert wird.

Und die soll wirklich kommen. In seiner heutigen Sitzung wird die Verwaltung dem Verkehrsausschuss eine Beschlussvorlage zur Verlängerung der Stadtbahnlinie 7 vorlegen. Auch in der Bezirksvertretung Porz steht das Thema am Dienstag auf der Tagesordnung. Mit dem Beschluss soll die Federführung für die Verlängerung an die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) übertragen werden. Die Verwaltung hatte – wie bereits berichtet – zuvor schon signalisiert, keine Kapazitäten dafür frei zu haben. Nun sollen es die KVB richten. Die Verlängerung soll laut der Vorlage in zwei Baustufen erfolgen. In einer ersten soll die bestehende Stadtbahnanbindung von der Endhaltestelle „Zündorf“ bis zur Ranzeler Straße mit zwei Haltestellen verlängert werden. Nach Aktualisierung der Planungsunterlagen soll ein neues Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden. „Die Verlängerung bis Langel wird gleichzeitig als zweite Baustufe mitgeplant“, heißt es in der Vorlage.

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Dort wird auch auf die Bestrebungen des Rhein-Sieg-Kreises und dessen Planungen eingegangen. Dadurch bestehe „die Möglichkeit, die Verlängerung der Linie 7 bis zu einem Verknüpfungspunkt mit dieser neuen Stadtbahnstrecke ebenfalls zu realisieren“. Über mehr als eine Möglichkeit steht in der Beschlussvorlage allerdings nichts, nur die beiden Baustufen werden erwähnt.

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Baubeginn 2023 möglich

Für die könnte nach grober Zeitplanung das Planfeststellungsverfahren bereits im kommenden Jahr beginnen. Ab 2023 wäre ein Baubeginn möglich. Voraussetzung ist jedoch ein Aufstellungsbeschluss eines Bebauungsplans für das Neubaugebiet „Zündorf Süd“. Damit erhofft die Stadt sich Fördermittel, die an einen Kosten-Nutzen-Faktor gekoppelt sind. Für die erste Baustufe sind Kosten in Höhe von 13 Millionen Euro prognostiziert, die zweite Baustufe liegt bei rund 30 Millionen.

„Die Linie 7 gehört zu den urbanen Legenden der Porzer Politik, da sie seit Jahrzehnten gefordert und nie umgesetzt wird. Jetzt, drei Wochen vor der Kommunalwahl, soll plötzlich ein Baubeginn 2023 möglich sein“, wird Simon Bujanowski, Fraktionschef der SPD in der Bezirksvertretung (BV) Porz, in einer Mitteilung seiner Partei zitiert. Die begrüßt grundsätzlich die Beschlussvorlage. Sie ist den Sozialdemokraten aber zu kurz gegriffen. Eine Verlängerung bis Lülsdorf und die dortige Verknüpfung mit der geplanten Linie 17 nach Köln und Bonn sei unabdingbar. Dies sei in der Beschlussvorlage nicht klar erwähnt. Deswegen will die SPD heute einen Änderungsantrag einbringen, um die weitere Planung bis Lülsdorf einzufordern.

Auch die Grünen werden einen Änderungsantrag einbringen. Darin legen sie Wert darauf, dass die Verlängerung bis Langel fortgeführt wird. Auch soll die Planung und der Bau der Verlängerung der Linie 7 unabhängig von einem Neubaugebiet „Zündorf-Süd“ erfolgen, so die Forderung.

Linie 7 überlastet

Dies unterstreicht auch die CDU. „Unabhängig von einem Neubaugebiet muss die Verlängerung kommen“, so CDU-Fraktionschef Werner Marx, der ebenfalls einen Änderungsantrag für seine Partei einbringen will.

Aussagen, bei denen Hans Baedorf vom Vorstand des Bürgervereins Zündorf genau hinhört. Ziel müsse die Verlängerung der Linie 7 sein, nicht der Bau von „Zündorf-Süd“. Doch mit einer Verlängerung ist es nicht getan. Schon heute sei die Stadtbahn überlastet. Zu Spitzenzeiten sind die Bahnen von Zündorf kommend ab Porz Markt bereitsvoll. Eine Verlängerung reiche nicht, um mehr Menschen transportieren zu können. Deswegen müssten die Taktung und größere Bahnen ebenso eine Rolle spielen wie ein Anschluss an eine Stadtbahn in Niederkassel-Lülsdorf, um die Situation zu entlasten.

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