Neues Angebot in Köln-GremberghovenEin Ticketautomat wird zum Bücherschrank

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Katharina Roberts kam aus Urbach, um bei der Einweihung des Bücherschranks dabei zu sein und eigene Bücher einzustellen.

Gremberghoven – Aus der Ferne betrachtet wundert man sich zunächst: Ein neuer Ticketautomat auf dem historischen Bahnhofplatz von Gremberghoven? Hier halten doch keine Züge? Nähert man sich dem neuen Objekt ,stellt man schnell fest, dass sich der Ticketautomat öffnen lässt und zahlreiche Bücher zum Vorschein kommen.

Als sich die Anwohnerin Sonja Möller an den Bürgerverein wendete, ob nicht auch in Gremberghoven die Aufstellung eines Bücherschrankes möglich wäre, stieß die Idee sowohl beim Bürgerverein, als auch bei vielen anderen Anwohnern auf großes Interesse. Die größte Herausforderung war jedoch die Finanzierung. Gemeinsam mit dem Gremberghovener Designer Marc Jungmann war schon bald eine neue Idee geboren: Warum fragte man nicht einfach mal bei der KVB an, ob diese einen alten ausrangierten Ticket-Automaten zur Verfügung stellen könnte, den die Gremberghovener in Eigenregie zu einem Bücherschrank umbauen können?

Bücherschrank im KVB-Ticketautomat ist ein Novum

Die KVB war von der Idee unter dem Motto „Nicht verschwenden, wieder verwenden“ angetan und erklärte sich bereit, einen ihrer alten, ausrangierten Ticket-Automaten zur Verfügung zu stellen. Telefonzellen wurden bereits zu Bücherschränken umfunktioniert, aber ein KVB-Ticketautomat – das gab es bisher noch nicht. Die Verwandlung des Ticketautomaten in einen Bücherschrank startete bei den Jugendlichen der RheinFlanke, die die Spende der KVB zunächst einschließlich der Elektrotechnik komplett ausräumten und den Rohling anschließend der Jugendwerkstatt Porz überbrachten, wo schließlich der Umbau erfolgte.

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Bei der offiziellen Eröffnung wurde der Bücherschrank bereits von Anwohnern sowie Vertretern der an dem Projekt mitwirkenden Gruppen mit zahlreichen literarischen Werken gefüllt. Sonja Möller hatte sich bereit erklärt, die Patenschaft zu übernehmen und wird den Bücherschrank jeden Abend verschließen, um ihn vor Vandalismus zu schützen.

Bürgermeister Andreas Wolter bezeichnete das Projekt als ein wichtiges Signal für die Bürger, dass sich mit starkem Engagement im Stadtteil viel realisieren lässt. „Ich bin beeindruckt von der guten Zusammenarbeit hier im Veedel“, lobte Wolter das Engagement der Bürger und ortsansässigen Institutionen, die zur Realisierung des Bücherschranks beigetragen hatten. Die Stadt unterstützt das Projekt finanziell und stellt Mittel aus dem städtischen Aktivierungsfonds „Starke Veedel – Starke Stadt“ bereit. Dem Bürgerverein war es zudem gelungen, zahlreiche Sponsoren zu finden, die die finanzielle Realisierung des Projekts ermöglicht hatten.

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