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Verlängerung der Linie 7 in Gefahr

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Die Linie 7 endet in Zündorf an der Wahner Straße (Bild links). Die Porzer Politiker fordern eine Verlängerung der Stadtbahnlinie bis nach Langel, die Trasse könnte zu Beginn parallel des Feldweges Zum Stumpfen Kreuz (Bild rechts) verlaufen.

Die Linie 7 endet in Zündorf an der Wahner Straße (Bild links). Die Porzer Politiker fordern eine Verlängerung der Stadtbahnlinie bis nach Langel, die Trasse könnte zu Beginn parallel des Feldweges Zum Stumpfen Kreuz (Bild rechts) verlaufen.

Porz – „Das verzögert die Verlängerung der Linie 7 sicherlich um weitere ein bis zwei Jahre“, kommentiert Simon Bujanowski, Vorsitzender der SPD-Fraktion, eine Mitteilung der Verwaltung in der Porzer Bezirksvertretung. In der schriftlichen Stellungnahme des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau teilt die Verwaltung mit, dass im Herbst eine Beschlussvorlage zu dem Thema vorliegen wird. Die Porzer Bezirksvertreter hatten gefordert, die Verwaltung solle die Planungen in die Hände der KVB legen.

Die Verkehrs-Betriebe hatten sich angeboten, die Arbeit zu übernehmen, nachdem die Verwaltung mitgeteilt hatte, keine eigenen Kapazitäten zu haben. Durch eine Verlängerung der „7“ in den Rhein-Sieg-Kreis hinein könnten Pendler vom Auto auf den Öffentlichen Personennahverkehr umsteigen. Das seit Jahrzehnten alltägliche Verkehrschaos im Porzer Süden ließe sich so verringern.

Nun soll die offizielle Übertragung der Planungshoheit für eine Verlängerung der Linie 7 aber erst im Herbst vom Rat verabschiedet werden können. Die nötige Beschlussvorlage sei noch in der internen Abstimmung, heißt es in der Mitteilung. Das ist den Porzer Politikern zu spät. „Angesicht der Dringlichkeit und Wichtigkeit des Themas hätten wir uns eine Vorlage vor der Sommerpause gewünscht“, sagt Werner Marx, der CDU-Fraktionsvorsitzende.

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Lutz Tempel von der SPD ist in seinem Urteil schärfer: „Das ist nicht akzeptabel und kann nur als Arbeitsverweigerung bezeichnet werden.“ Die Bezirksvertreter befürchten eine unnötige weitere Verzögerung der schon seit Jahrzehnten geforderten Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 über die heutige Endhaltestelle in Zündorf hinaus.

Immer wieder gab es Hindernisse, die den Wunsch von Bürgern und Politikern nach einer Verlängerung verhindert haben. Lange waren Grundstücke gegenüber der jetzigen Haltestelle an der Wahner Straße nicht verfügbar. Auch die nötigen Finanzmittel für das Projekt waren nicht vorhanden.

Doch seit es Pläne des Rhein-Sieg-Kreises für eine zusätzliche Rheinquerung gibt, hegen die Porzer Politiker neue Hoffnung für eine Verlängerung der Straßenbahntrasse nach Süden. Die Planer aus dem Nachbarkreis wollen eine Stadtbahnverbindung von Niederkassel über Lülsdorf bis in die Kölner Innenstadt einrichten. Eine neue Brücke über den Rhein in der Nähe von Langel soll eine schnelle Verbindung aus dem Süden in die Kölner Innenstadt ermöglichen. Eine direkte Anbindung der Line 7 haben die Nachbarn allerdings nicht geplant. Die wäre aber ein Gewinn für die Porzer, glauben die Politiker. Die Hoffnung ist, dass tausende Pendler aus dem Rhein-Sieg-Kreis und aus Porz ihr Auto stehen lassen würden, wenn sie auf die Bahn umsteigen könnten, um nach Köln zu gelangen.

Deshalb hatten die Porzer Bezirksvertreter im Mai 2019 beschlossen, die Verwaltung solle die Verlängerung der Linie 7 von Zündorf nach Lülsdorf planen und baulich umsetzen. Ursprünglich wollte die Verwaltung nur die Grundstücke frei halten, die für eine mögliche Verlängerung von Zündorf nach Lülsdorf nötig sind.

Wenn man nun die Chance nutzen wolle, im Rahmen der Rhein-Sieg-Kreis-Pläne endlich die Linie 7 zu verlängern, dann sei aber Eile geboten, mahnen die Porzer Politiker. Der Rhein-Sieg-Kreis treibe die neue Stadtbahnstrecke voran. Wenn die Verknüpfung „nun nicht mitgeplant wird, wird sie womöglich entfallen, da sie dann weder planerisch noch finanziell berücksichtigt ist“, befürchtet Tempel.

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